44 – Dolomiten–Höhenweg 2 – Etappe 15 von 21

Dolomiten

Die geologische Entstehungsgeschichte der Dolomiten begann vor ca. 250 Millionen Jahren mit der Bildung von riesigen Korallenriffen. Als vor 25 Millionen Jahren die Kontinente Afrika und Europa aufeinanderprallten, erhoben sich diese riesigen Korallenkolonien aus dem Meer. Witterungseinflüsse modellierten das Gebirge und prägten sein heutiges Aussehen. Bei der Gesteinszusammensetzung (Kalzium- und Magnesiumkarbonat) in der Pale di San Martino handelt es sich um das Dolomia dello Sciliar, das der Franzose Déodat de Dolomieuer im Jahr 1788 während einer Reise entdeckte. Die Tour führt durch dieses faszinierende Naturschauspiel. Aufgrund des Klettersteigs ist die Tour aber dem erfahrenen Alpinisten vorbehalten.
Zeit 03:15 Std.
Strecke 6,4 km
Aufstieg 640 m
Abstieg 1230 m
Kondition 4
Technik 4
Erlebnis 5
Landschaft 5
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten -

Charakter

Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind ein Muss auf dieser Tour. Karabinerhaken sowie ein Hüft- oder Klettergurt werden für die Passage mit der Seilsicherung nicht benötigt. Im felsigen Gelände müssen mitunter die Hände eingesetzt werden, um das Gleichgewicht zu halten. Plötzlich aufkommendem schlechten Wetter ist man schutzlos ausgesetzt. Nur der sehr erfahrene und ortskundige Wanderer sollte dieses Teilstück bei winterlichen Verhältnissen begehen. Wegweiser und weiß-rote Markierungen gestalten die Wegfindung einfach. Art des Weges: 1 % Klettersteig und 99 % Pfad. Zusatzausrüstung: eventuell Klettersteigset. Einkehr: keine auf der Wanderung. Beste Wanderzeit: Ende Juni bis Anfang Oktober.

Start

Startpunkt: Das Rifugio Pradidali ist nur zu Fuß erreichbar und befindet sich am Ende der Tour 43. Endpunkt: Das Rifugio Treviso ist nur zu Fuß erreichbar und befindet sich am Anfang der Wanderung 45.

Wegpunkt 1

Von dem 01 Rifugio Pradidali (2.278 m) gehen wir auf dem Wanderweg 709 in nordöstlicher Richtung in dem weiten Hochtal bergauf. Der Pfad führt im weiteren Verlauf oberhalb eines kleinen Sees entlang.

Wegpunkt 2

Nach ca. 30 Minuten oder 1,3 km Gesamtstrecke mit 210 m Abstieg erreichen wir den Schnittpunkt mit der 02 Tour 55 (2.497 m). Geht man an dieser Stelle geradeaus weiter, so gelangt man zum Passo di Pradidali Basso (siehe Tour 55). Wir gehen aber rechts bergauf und orientieren uns an der Ausschilderung Richtung Bivacco Carlo Minazio und Rifugio Treviso – Wanderweg 711.

Wegpunkt 3

Da kaum noch ein Pfad zu erkennen ist, helfen rot-weiße Markierungen und Steinmännchen bei der Orientierung: Es folgt ein leichter Klettersteig. Wer sich unsicher im Fels fühlt, sollte an dieser Stelle das Klettersteigset anlegen. Danach gelangen wir zu einem kleinen Plateau mit zwei in den Fels geschlagenen Metalltritten. Der weitere Aufstieg bleibt anspruchsvoll, teilweise müssen die Hände zu Hilfe genommen werden. Wir erreichen schließlich einen gigantischen Aussichtspunkt, den 2.695 m hohen Passo delle Lede. Durch eine schmale Rinne steigen wir dann in das ursprüngliche Valón de le Léde ab. Rechts von uns erheben sich imposant die 2.774 m hohe Cima Wilma und die 2.900 m hohe Cima Canali. Noch heute kann man auf dem Wegstück bis zum Bivacco die verbliebenen Wrackteile eines Flugzeugabsturzes entdecken. Am 19. Juli 1957 stürzte in 2.650 m Höhe eine Lockheed P-2V6 Neptune der U.S. Navy an der Südwand der 2.993 m hohen Cima La Fradusta ab. Auf diesem Höhenweg durch eine einmalige Dolomitenlandschaft erreichen wir dann das 03 Bivacco Carlo Minazio (2.294 m).

Wegpunkt 4

Weiterhin folgen wir dem Wanderweg 711 Richtung Rifugio Treviso, oder auch Canali-Hütte. Die Orientierung ist einfach und eindeutig. Nach sehr steilem Abstieg ignorieren wir den rechten Abzweiger, die Wegnummer 709, Richtung Pian delle Lede. Wir erreichen den Wegpunkt 04 Vallon delle Lede (1.610 m) und folgen nicht dem rechts bergab führenden Wanderweg 711 Richtung Pian delle Lede, sondern dem Wanderweg 711 A zum Rifugio Treviso.

Wegpunkt 5

Nach den groben Schotterwegen ist der nachfolgende Pfad über den federnden Waldboden eine Wohltat. Wir erreichen einen Bachlauf, an dem wir zunächst links bergauf gehen, um dann aber über Holzbretter diesen und einen weiteren Bachlauf zu überqueren. An der Wegekreuzung gehen wir nun auf dem steinigen Wanderweg 707 links im Zickzack bergauf und erreichen das 05 Rifugio Treviso (1.631 m).