Der Autor

MICHAEL (WILLO) WILL, geborgen 1962 im Alpenrosenweg in Hamburg, Flugtriebwerkmechaniker, Skilehrer, Flugzeugbauingenieur, Abenteurer, Weltwanderer, Extremskifahrer, Director Business Development a. D., Wanderbuchautor, stolzer Vater von zwei Söhnen, lebt in Kiel an der Ostsee.

Frei nach Franz Kafka ist mein Treibstoff …Wege zu gehen, damit sie entstehen… Die persönliche Glücksformel für mein Leben lautet: Wandern und Wanderführer schreiben!

Seit 1972 entdecke ich immer wieder aufs Neue den Facettenreichtum der Dolomiten, sei es beim Wandern, beim Mountainbike fahren, beim Skifahren, auf Skitouren und auf Variantenabfahrten. 2015 publizierte ich auf meiner Webseite einen Online-Variantenabfahrten Führer mit 60 Touren in Norditalien. Die Dokumentation und Überarbeitung der Dolomiten-Höhenwanderwege 1 bis 3 war und ist für mich eine Herzensangelegenheit.

Vorwort

Kaum vorstellbar: Wo sich heute die Dolomiten erheben, befand sich einst das tropische Urmeer Tethys. In diesem erbauten hirnlose Polypen über Millionen von Lebensjahren die größten von Lebewesen geschaffenen Unterwasserstrukturen – wir reden von 5-20 mm Wachstum der Polypen pro Jahr. In der weiteren Entstehungsgeschichte versanken die Korallenriffe zunächst im Meer. Aber dann erhoben sie sich, aufgrund der Verschiebung der Erdkruste, bei der bislang letzten globalen Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte. So bekamen die mächtigen Bergspitzen der Dolomiten ihr heutiges Erscheinungsbild.

Frei nach dem englischen Dichter William Blake: Großes geschieht, wenn Mensch und Berg sich treffen. Wie recht er hat! Denn nur selten auf dieser faszinierenden Erde ist die Freude des Betrachters an der Natur größer als auf dieser Wanderung durch das Szenario Dolomiten: die einzigartige, monumentale Schönheit, abwechslungsreiche Landschaften aus schroffen Felsen und grünen und sanften Bergwiesen, die rötlich schimmernden Felswände bei Sonnenuntergang, die am meisten fotografierte Sehenswürdigkeit der Dolomiten, sozusagen der Weltmeister unter den Bergen, die Drei Zinnen, Almwiesen mit Heuhütten, Bauernhöfe mit ihren Fensterblumen und die blühenden Gärten. So wurden die Dolomiten in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Aber: für das Erlebnis Dolomiten-Höhenweg benötigt der Wanderer Ehrgeiz, um die Herausforderung – Grenzerfahrung – zu bewältigen. Diese mehrtägige Bergtour wird von emotionalen Extremen geprägt sein, von Frustration bis zu erhabenen Glücksgefühlen. Diese Stimmungen liegen sehr nahe beieinander und können innerhalb weniger Stunden erlebt werden. Auch der geübte Bergsteiger sollte, in Vorbereitung auf dieses Projekt, gut trainiert haben, um so die geforderte Kondition mitzubringen! Reduzieren wir den Höhenweg allerdings nur auf gutes Essen, dann wird es definitiv eine Genusswanderung. Denn es geht durch drei Genusszonen: von den schmackhaften Südtiroler Spezialitäten, über die typisch ladinischen Speisen, bis zur vielfältigen Küche der Provinz Belluno.

Noch überzeugen die Dolomiten durch eine einzigartige und vielfältige Fauna und Flora. Angesichts des stark zunehmenden Tourismus ist dieser Kulturraum aber massiv bedroht. Eine wichtige Aufgabe ist der nachhaltige Tourismus und der damit einhergehende Natur- und Landschaftsschutz, der die Freude an diesem Paradies für zukünftige Generationen bewahrt.

Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 1 (29 Touren)

Fakten: Die klassische Strecke (ohne Varianten) des Dolomiten- Höhenwegs Nr. 1 hat 22 Etappen. In Zahlen bedeutet das eine durchschnittliche Wanderzeit von 50 Stunden und 15 Minuten, 123 km Streckenlänge, 7670 Höhenmeter bergauf und 8820 Höhenmeter bergab. Zu den Etappen des Dolomiten Höhenwegs Nr. 1 gibt es sieben Varianten. Je nach Wetter und persönlicher Kondition ist die Begehung in 9-15 Tagen realistisch. Am Wegesrand befinden sich 25 Übernachtungsmöglichkeiten, plus eine Biwakschachtel.

Kultur: Der Dolomiten-Höhenweg 1 führt durch drei Sprachräume: das deutschsprachige Südtirol mit dem Pustertal, das ladinische Gadertal mit dem Fanesgebiet und südlich des Passo Falzàrego, die italienische Region. Die Bergsteiger Mario Brovelli, Toni Hiebeler und Piero Rossi sind die Initiatoren des Alta Via Numero Uno, der 1967 fertiggestellt wurde und der älteste und populärste der 10 Dolomiten-Höhenwanderwege ist. Die Wanderung beginnt am Pragser Wildsee, einem der bekanntesten Seen in den Dolomiten und dem Drehort der italienischen Fernsehserie „Un passo dal cielo“ (Die Bergpolizei – ganz nah am Himmel), in der Terence Hill den Forstaufseher und guten Bergsteiger Pietro spielt. Auf einer der Etappen erreichen wir den Kleinen Lagazuoi, der für seine in den Berg getriebenen Stollen aus dem Ersten Weltkrieg bekannt ist, der Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen italienischen und österreichisch-ungarischen Truppen. Um Bergsteigern und Kletterern einen Eindruck der tragischen Geschehnisse am Lagazuoi zu ermöglichen, wurde der Kaiserjägersteig (Tour 24), heutzutage ein Klettersteig, gangbar gemacht. Ein weiterer Höhepunkt ist die Besichtigung des Freilichtmuseums (Tour 8) des "Großen Krieges", auch aus dem Ersten Weltkrieg. Unter dem Motto: "Auf den Spuren des Dolomitenkrieges", wandert man entlang zahlreicher Häuser, Stellungen und Schützengräben. Zum Ende des Höhenwegs, sobald wir die Naturlandschaft der Dolomiten hinter uns lassen, tauchen wir ein in die Kulturlandschaft von Belluno, mit seinen Schlossruinen, seiner wunderschönen Altstadt, historischen Plätzen und charakteristischen Palästen – weitere Sehenswürdigkeiten laden zum Verweilen ein.

Landschaft: Diese Höhenroute führt durch das Herz der Dolomiten, vom Pragser Wildsee bis nach Belluno. Die folgenden sechs Gebirgsgruppen werden durchwandert: Pragser Dolomiten, Fanesgruppe, Ampezzaner Dolomiten, Pelmostock, Civettagruppe und Schiaragruppe. Extrem beeindruckend sind das weitläufige Senneshochplateau und das Faneshochplateau (siehe Touren 2-6), das der Landschaft auf dem Mond wohl sehr ähnelt. In dieser Region ergeben sich atemberaubende Blicke auf den Seekofel (Croda del Becco), Monte Cristallo, Hohe Gaisl (Croda Rossa d'Ampezzo), Neuner (Piz dales Nü), Zehner (Piza dales Diesc) und Lavarella (Piz de Lavarela) – um nur die wichtigsten Berge zu nennen! Bei schönem Wetter werden wir am Lagazoui (Tour 7) auf Turnschuhtouristen treffen. Dafür ist die Fernsicht vom Lagazoui ein emotionaler Höhepunkt: Tofana di Rozes, Punta Sorapiss, Monte Antelao, Monte Pelmo, Monte Civetta, Punta Penia Marmolata und Piz Boè. Südlich vom Passo di Giau (siehe Tour 27) und Rifugio Croda da Lago (siehe Tour 10) gelangen wir dann in einen Teil der Dolomiten, der größtenteils vom Tourismus verschont wurde und wo die Landschaft sehr abwechslungsreich und von großer Schönheit ist. Ein besonderes Juwel ist das ausgewiesene Schutzgebiet des 320 km großen Nationalpark Belluneser Dolomiten. Der Park beginnt beim Rifugio Coldai (Tour 13) und endet bei dem Rifugio 7° Alpini (Tour 21). In diesem Gebiet konnte sich die artenreichste Flora der italienischen Alpen entwickeln, da sie während der letzten Kaltzeit nur eine geringe Gletscherbildung aufwies. Weitere monumentale Naturspektakel sind das 6 km lange Bollwerk der Civettagruppe (Tour 13 und 14) und die in den Himmel ragenden Felsburgen und Felsspitzen der Moiazza Untergruppe und Schiaragruppe (Tour 20). Es werden die folgenden vier Dolomitenpässe : Falzerogpass, Passo di Giau, Passo Staulanza und Passo Duran, überquert.

Anforderungen: Von den Dolomiten Höhenwegen 1-3 ist der Höhenweg 1 der schwierigste oder der leichteste, je nachdem, welche Varianten man auswählt. Entscheidet man sich für die Touren 19 und 20, so wartet auf den Kletterer die schwierigste Tour des Wanderführers – ein Klettersteig durch die Höhen der faszinierenden Schiaragruppe. Entscheidet man sich für die Variante 1.7 (Tour 29), also geht nicht die Touren 19 und 20, so benötigt man überhaupt kein Klettersteigset für den gesamten Dolomiten-Höhenweg 1. Diese leichteste Variante spricht eher den Genusswanderer an, dem die landschaftliche Schönheit wichtiger ist als die sportliche Herausforderung. Sie ist auch bestens dafür geeignet, um erste Erfahrungen beim Fernwandern zu sammeln. Der Höhenweg führt nicht über hoch gelegene Pässe, sodass es für den untrainierten Wanderer, aufgrund der dünneren Luft in den Höhenlagen, weniger anstrengend ist. Auch müssen im Frühsommer weniger Restschneefelder in Rinnen oder Scharten begangen werden. Möchte der ambitionierte und sportliche Bergsteiger Klettersteigtouren mit einbinden, so wählt er die Touren 23 (Variante 1.1), 24 (Variante 1.2), 25 (Variante 1.3), 26 (Variante 1.4) Via Ferrata Ra Gusela, 19 und 20, dies ist dann die anspruchsvollste Variante des Dolomiten-Höhenweg 1.

So könnte beispielsweise die leichteste Variante des Dolomiten-Höhenwegs 1 aussehen:

Tag 1: Tour 1 (6.1 km, 890 m bergauf und 70 m bergab)
Tag 2: Tour 2, Tour 3, Tour 4 und Tour 5 (13,5 km, 580 m bergauf und 870 m bergab)
Tag 3: Tour 6 (12,6 km, 1150 m bergauf und 420 m bergab)
Tag 4: Tour 7 (7,8 km, 470 m bergauf und 650 m bergab)
Tag 5: Tour 8 und Tour 9 (9,1 km, 420 m bergauf und 950 m bergab)
Tag 6: Tour 10 und Tour 11 (9,8 km, 360 m bergauf und 520 m bergab)
Tag 7: Tour 12 und Tour 13 (10,6 km, 900 m bergauf und 490 m bergab)
Tag 8: Tour 14 und Tour 15 (14,4 km, 650 m bergauf und 1080 m bergab)
Tag 9: Tour 16 und Tour 17 (12,9 km, 510 m bergauf und 500 m bergab)
Tag 10: Tour 18 (5.4 km, 520 bergauf und 40 m bergab)
Tag 11: Tour 29 (11,3 km, 380 m bergauf und 1570 m bergab)

In Summe sind das 113,5 km, 6830 m bergauf und 7160 m bergab.

So könnte beispielsweise die schwierigste Variante des Dolomiten-Höhenweg Nummer 1 aussehen, unter Einbindung der schönsten Übernachtungsmöglichkeiten:

Tag 1: Tour 1, Tour 23 und Tour 2 (12,5 km, 1430 m bergauf und 800 m bergab)
Tag 2: Tour 3, Tour 4 und Tour 5 (10,5 km, 520 m bergauf und 550 m bergab)
Tag 3: Tour 6 (12,6 km, 1150 m bergauf und 420 m bergab)
Tag 4: Tour 24, aber nur bis zum Rifugio Averau und Tour 25 (9,9 km, 580 m bergauf und 910 m bergab)
Tag 5: Tour 7, Teilstück ab Rifugio Averau, Tour 26 – Rifugio Nuvolau – Passo di Giau, aber die Variante Via Ferrata Ra Gusela, Tour 27 und Tour 11 (17,1 km, 560 m bergauf und 1200 m bergab)
Tag 6: Tour 12 und Tour 13 (10,6 km, 900 m bergauf und 490 m bergab)
Tag 7: Tour 14 und Tour 15 (14,4 km, 650 m bergauf und 1080 m bergab)
Tag 8: Tour 16, Tour 17 und Tour 18 (17,3 km, 1030 m bergauf und 540 m bergab)
Tag 9: Tour 19, Tour 20, Tour 21 und Tour 22 (20,3 km, 1200 m bergauf und 2400 m bergab)

In Summe sind das 125 km, 8020 m bergauf und 8400 m bergab.

Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 2 (28 Touren)

Fakten: Die klassische Strecke des Dolomiten Höhenwegs Nr. 2 hat 21 Etappen. In Zahlen bedeutet das eine durchschnittliche Wanderzeit von 65 Stunden und 50 Minuten, 155,5 km Streckenlänge, 9500 Höhenmeter bergauf und 11320 Höhenmeter bergab. Zu mehreren Etappen des Dolomiten Höhenwegs Nr. 2 gibt es 7 weitere Varianten zur klassischen Strecke. Je nach Wetter und persönlicher Kondition ist die Begehung in 13-17 Tagen möglich. Am Wegesrand befinden sich 33 Übernachtungsmöglichkeiten, 2 davon sind Biwakschachteln.

Kultur: Der Alta Via 2 beginnt in der Bischofsstadt Brixen, einem Zusammenspiel von alpinen Winterträumen und mediterranen Sommermärchen, von Südtiroler Charme und italienischem Flair. Sie ist eine der ältesten Städte Tirols! Der Fernwanderweg endet in der reizvollen Stadt Feltre, eine der schönsten befestigten Städte Venetiens, die von einer zinnbewehrten Mauer aus dem 16. Jahrhundert umgeben ist. Brixen und Feldre bieten äußerst interessante Sehenswürdigkeiten und laden zum Verweilen ein – wenn noch Urlaubstage zur Verfügung stehen!

Landschaft: Diese Höhenroute zählt zu den klassischen Nordsüdquerungen der Dolomiten. Die folgenden 10 Gebirgsgruppen werden durchwandert: Lüsner Berge, Peitlerkofelgruppe, Geislergruppe, Puezgruppe, Sella, Padongruppe, Marmolatagruppe, Bocchekamm, Palagruppe und Feltriner Alpen. Von diesen Gebirgen gehören allerdings die Lüsner Berge, Padongruppe und Bocchegruppe geologisch nicht zu den Dolomiten. Landschaftsprägend sind weite und mit Gras bewachsene Almgebiete, ausgedehnte, einsame und karstige Hochflächen, majestätisch und prachtvoll in den Himmel ragende Felsburgen und Felsspitzen und starke Vergletscherrungen. Ein nachhaltiger emotionaler Höhepunkt ist die Überschreitung der eisgekrönten Königin der Dolomiten, der Marmolata. Weitere monumentale Naturspektakel sehen wir in der Geislegrupppe, dem Sellamassiv, der Marmolatagruppe und der Palagruppe. Auch werden die folgenden 7 größeren Dolomitenpässe überquert: Grödnerjoch (Passo Gardena), Pordoijoch (Passo Pordoi), Passo Fedaia, Passo San Pellegrino, Valles Pass, Passo Cereda und Passo Croce d'Aune.

Anforderungen: Überschreitet man nicht die Marmolata (Tour 53), so benötigt man kein Klettersteigset, wenn man denn 100 % trittsicher und schwindelfrei ist. Fühlt man sich nicht 100 % trittsicher und schwindelfrei, so benötigt man auf gesicherten, kurzen Teilabschnitten der Tour 34, der Tour 41, der Tour 42, der Tour 43, der Tour 44, der Tour 46, der Tour 52 und der Tour 55 ein Klettersteigset. Die Seilsicherung ist ausschließlich für das Gleichgewicht notwendig. Schlüsselstellen haben maximal den Schwierigkeitsgrad Stufe II! Im Vergleich zu anderen Dolomiten-Höhenwegen führt der Alta Via 2 immer wieder über hoch gelegene Pässe. Für den untrainierten Wanderer ist es aufgrund der Höhe über dem Meeresspiegel bereits anstrengend. Aber es ist auch bis in den Frühsommer sehr gefährlich, denn oft müssen Restschneefelder in Rinnen und Scharten bestiegen und gequert werden.

Da es Variationen gibt, den Dolomiten-Höhenweg Nr. 2 anzugehen, möchte ich mit meiner Lieblingsstrecke eine Entscheidungshilfe geben. Die Kriterien, die zu meiner Bewertung führten, sind: Kurze Akklimatisierung, gemächlich anfangen – aber dann sportlich weiterwandern, nette Unterkünfte – fast überall kann man ein Doppelzimmer buchen – gutes Essen und eine faszinierende Landschaft. So könnte die Strecke dann aussehen:

Tag 1: Anreise nach Brixen, Fahrt mit dem Bus zur Skihütte, Tour 51 nur bis zur Schatzerhütte – sehr nette Unterkunft, sehr gutes Essen – (2 km, 100 m bergauf)
Tag 2: Tour 51 von der Schatzerhütte zur Schlüterhütte (9 km, 550 m bergauf und 270 m bergab)
Tag 3: Tour 32 und Tour 33 (18,2 km, 1020 m bergauf und 1150 m bergab)
Tag 4: Tour 34, 35, 36 und 37 bis zur sehr schön gelegenen Bindelweghütte (13,5 km, 1034 m bergauf und 770 m bergab)
Tag 5: Tour 37, von der Bindelweghütte und Tour 38 (14 km, 540 m Anstieg und 907 m Abstieg)
Tag 6: Tour 39 bis zur besten Hütte am Dolomiten-Höhenweg Nr.2, dem Rifugio Fuciade (6,5 km, 650 m bergauf und 720 m bergab)
Tag 7: Tour 39, vom Rifugio Fuciade und Tour 40 (9,8 km, 300 m bergauf und 276 m bergab)
Tag 8: Tour 41 und Tour 42, definitiv die anspruchsvollste Etappe! (13,3 km, 1400 m bergauf und 830 bergab)
Tag 9: Tour 55 (8,5 km, 440 m bergauf und 1460 m bergab)
Tag 10: Tour 45 (8,3 km, 690 m bergauf und 930 m bergab)
Tag 11: Tour 46 und Tour 47 (12,9 km, 1090 m bergauf und 770 m bergab)
Tag 12: Tour 48 und Tour 49 (18,4 km, 950 m bergauf und 1680 m bergab)
Tag 13: Tour 50 (13 km, 60 m bergauf und 800 m bergab)

In Summe sind das 147,4 km, 8354 m bergauf und 10593 m bergab.

Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 (19 Touren)

Fakten: Die klassische Strecke des Dolomiten Höhenwegs Nr. 3 hat 17 Etappen. In Zahlen bedeutet das eine Wanderzeit von 71 Stunden und 30 Minuten, 185,7 km Streckenlänge, 11160 Höhenmeter bergauf und 12680 Höhenmeter bergab. Zu einigen Etappen des Dolomiten Höhenwegs Nr. 3 gibt es 5 weitere Varianten. Je nach Wetter und persönlicher Kondition ist die Begehung in 8-12 Tagen möglich. Am Wegesrand befinden sich 19 Übernachtungsmöglichkeiten, 2 davon sind Biwakschachteln, die man aber bei guter Kondition auslassen kann.

Kultur: Der Alta Via 3 (Dolomiten-Höhenweg 3) beginnt in Toblach (Dobbiaco) – dem Kulturzentrum der Dolomitenregion Drei Zinnen. Das Dorf liegt nördlich der Dolomiten und wird als das Tor zu den Dolomiten bezeichnet. Auf vielen Wanderungen in den Dolomiten, aber auf dieser im Besonderen, trifft man auf Stellungen des Gebirgskrieges (Dolomitenkrieg) von 1915-1917. Wir durchwandern das damals hart umkämpfte Grenzgebiet, in dem viele Soldaten ihr Leben am Berg ließen. Zur Verteidigung wurden Tunnel, Stollen und Schützengräben errichtet, die heutzutage im Freilichtmuseum Monte Piana besucht werden können (siehe Tour 59). Das von Reinhold Messner initiierte Konzept des Messner Mountain Museums basiert auf 6 Museen, wobei jedes der Häuser jeweils einem besonderen Thema gewidmet ist. Im Herzen der Dolomiten erhebt sich der 2181 m hohe Berg Monte Rite (siehe Tour 66), ein faszinierender Aussichtsberg und zugleich die Heimat des sehr sehenswerten Messner Mountain Museums Dolomites – dass sich der Erschließungsgeschichte der Dolomiten widmet. Der Dolomiten-Höhenweg 3 endet in dem Dorf Longarone, das auf eine lange Geschichte zurückschauen konnte, bis es 1963 durch die Folgen eines Tsunamis im Vajontstausee fast komplett – bis auf einen Kirchturm – zerstört wurde. Was geschah: Durch das Aufstauen des Sees wurden die Gesteinsschichten unterhalb des Berges Monte Toc instabil, es kam zu einem gewaltigen Bergrutsch – vor dem die Geologen gewarnt hatten! Eine große Menge des Stauvolumens des Stausees schwappte über die Dammkrone und brachte Tod und Leid über das Tal. Zur Erinnerung an die Tragödie wurde im Besucherzentrum des Naturparks der Friaulischen Dolomiten das Museum des Vajont–Staudamms eingerichtet, und seit 2007 ist die Dammkrone öffentlich zugänglich.

Landschaft: Die Höhenroute 3 zählt mit zu den klassischen Nordsüdquerungen der östlichen Dolomiten. Die folgenden 6 Gebirgsgruppen werden durchwandert: Pragser Dolomiten, Cristallogruppe, Sextner Dolomiten, Maramarolegruppe, Monte Pelmo Stock und Bosconerogruppe. Auf der Tour der „großen Augen“ sind landschaftsprägend: die 3146 m hohe Nordostflanke der Hohen Gaisl, die wunderschöne Cristallogruppe – mit den bekannten Größen Cima di Mezzo, dem 3221 m hohen Monte Cristallo und Piz Popena, die Mona Lisa der Bergwelt – die Drei Zinnen, der milchig-türkisfarbende Lago del Sorapiss – mit der dahinter aufragenden Felsnadel Dito di Dio – die letzten Gletscher der Region, durch Gletscher glatt geschliffene Felsen, ein Hochkar – das einer Mondlandschaft ähnelt – eine bis zu 1500 m abfallende Steilwand, der monumentale und alleinstehende Felsklotz Monte Pelmo, und die vom Tourismus noch nicht entdeckte Bosconerogruppe – der 2413 m hohe Sassolungo di Cibiana, der 2469 m hohe Sasso di Bosconero, der 2430 m hohe Sasso di Toanella und der 2412 m hohe Rocchetta Alta.

Anforderungen: Der Dolomiten-Höhenweg 3 ist mit seinen insgesamt 107 Kilometern Länge (die Variante: Entscheidungshilfe) kürzer als die Höhenwege 1 und 2, dafür aber anspruchsvoller: Die Etappen führen über Nebenkämme mit daraus resultierenden größeren Höhenunterschieden, man benötigt eine sehr gute Kondition. Ein Klettersteigset ist auf der Tour 61 ein Muss, an steilen Bergflanken und am gesicherten Klettersteig herrscht Steinschlaggefahr! Schlüsselstellen haben maximal den Schwierigkeitsgrad Stufe II! Bis in den Frühsommer findet man Restschneefelder (Tour 59, Tour 60, Tour 61, Tour 67 und Tour 68) in Rinnen und Scharten, die bestiegen und gequert werden. So erfreut sich nur der ausdauernde Bergsteiger mit ausreichender alpiner Erfahrung und Klettererfahrung an diesem Dolomiten-Höhenweg 3. Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie gutes Orientierungsvermögen sind ein Muss!

Da es mehrere Varianten gibt, den Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 anzugehen, möchte ich mit meiner Lieblingsstrecke eine Entscheidungshilfe geben. Sie basiert auf nachfolgenden Kriterien: Nette Unterkünfte – fast überall kann man ein Doppelzimmer bekommen (wenn man lang genug im Voraus bucht!) – gutes Essen und eine faszinierende Landschaft.

Tag 1: Anreise nach Toblach, Tour 58 und noch ein Teilstück der Tour 59 bis zur Dürrensteinhütte – sehr nette Unterkunft, sehr gutes Essen und traumhaftes Bergpanorama – (15,2 km, 1250 m bergauf)
Tag 2: Der Rest von Tour 59 (11,4 km, 1150 m bergauf) und Übernachtung im nostalgischen Rifugio Maggiore Angelo Bosi Monte Piana. Es liegt auf einer Hochebene mit traumhaftem Blick auf die Drei Zinnen.
Tag 3: Tour 60 (16,2 km, 950 Höhenmeter)
Tag 4: Tour 61 + Tour 62 (9,9 km, 920 Höhenmeter) sind definitiv die anspruchvollsten Abschnitte des gesamten Dolomiten-Höhenweg 3. Der ausgesetzte Klettersteig Ferrata Francesco Berti ist ein einmaliger Drahtseilakt – für den, der es mag!
Tag 5: Tour 63 + Tour 64 (13,2 km, 1140 Höhenmeter)
Tag 6: Tour 65 + Tour 66 (18 km, 750 Höhenmeter) und Übernachtung im Baita Deona mit nur vier komfortablen Zimmern, gutem Abendessen und gutem Frühstück.
Tag 7: Tour 67 (5,8 km, 400 Höhenmeter). Erholen und Kraft schöpfen, denn der nächste Wandertag hat es in sich. Der junge Eigentümer der Hütte ist Koch und verwöhnt mit einem guten Abendessen.
Tag 8: Tour 68 + Tour 69 (16,3 km, 1240 Höhenmeter). Die körperlich anstrengendste Wanderung durch die unberührte Natur der südlichen Bosconerogruppe.In Summe sind das 107 km, 7700 m bergauf und 8540 m bergab.

In Summe sind das 107 km, 7700 m bergauf und 8540 m bergab.

Südtirols Geschichte im Zeitraffer

Nach der letzten Eiszeit, ca. 12000 v. Chr., im Paläolithikum, ziehen Jäger durch das Land. Das belegen Fundstellen auf der Seiser Alm und im Pustertal. Zum Ende der Altsteinzeit beginnt dann die allmähliche Ablösung der wildbeuterischen Lebensweise durch Ackerbau und Tierhaltung.

8000 v. Chr. Steinartefakte datieren steinzeitliche Fundstellen und belegen, dass in den tieferen und höheren Lagen Südtirols Jäger und Sammler lebten – insbesondere in der Dolomitenregion.

Auf 5500 v. Chr. wird das Alter des Mannes von Mondeva, einem Jäger aus der Steinzeit, bestimmt. Eine wichtige Entdeckung, die zusammen mit der 1991 entdeckten Gletschermumie Ötzi, das Leben der prähistorischen Menschen in den Alpen beweist.

Auf 3359 v. Chr. bis 3105 v. Chr. wird das Alter einer Gletschermumie bestimmt. Die Rede ist von Ötzi, dem Mann aus dem Eis, der seine letzte Ruhestätte im Archäologiemuseum von Bozen fand.

Ca. 3000 v. Chr. lebten Menschen aus der Megalithkultur in Südtirol. Das belegen Funde von Megalithen aus einer ligurisch-illyrischen Besiedlung. Die Felszeichnungen auf diesen Megalithen sind ähnlich den Tätowierungen, die man auf Ötzis Haut gefunden hat.

1800-1500 v. Chr. Mit dem beginnenden Kupferabbau ist erste Handelstätigkeit in Südtirol nachweisbar. Eine eigenständige Kultur bildet sich heraus, die nach Fundstücken der charakteristischen Keramik Laugen-Melaun-Kultur benannt ist.

Die Periode von etwa 750 bis 450 v. Chr. heißt Hallstattzeit oder ältere Eisenzeit. Die Stadt Hallstatt im österreichischen Salzkammergut gab der Epoche den Namen. In einem alten Salzstollen fand man Werkzeuge, Kleidung und mumifizierte, durch das trockene Salz konservierte Leichen. Mit diesen und weiteren Funden südlich des Brenners begann die Erforschung der Kultur.

400 v. Chr. Der Alpenraum ist wachsenden keltischen Einflüssen ausgesetzt, wodurch sich die rätische Kultur herausbildet, eine Gruppe von Völkern der Antike, angesiedelt im Bereich der mittleren Alpen, die auch Fritzens-Sanzeno-Kultur genannt wird.

Auf diese Räter treffen 15 v. Chr. die römischen Eroberer unter der Führung von Drusus und Tiberius, Stiefsöhne des Kaisers Augustus. Die Räter werden, nach erbitterten Kämpfen mit den Römern, in den Alpen und im Alpenvorland vollkommen ausgelöscht. Das Gebiet des heutigen Tirol wird auf die römischen Provinzen Bastia, Noricum und Venetia Aum Bistros aufgeteilt. Militärstraßen wie die Via Claudia Augusta mit ihren Wegstationen erschließen das Gebiet und fördern die Romanisierung.

476 wird der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustus durch den Germanenführer Odoaker gestürzt und damit die römische Herrschaft in Südtirol beendet. Die Reste frühchristlicher Kirchen zeugen von einer Ausbreitung des Christentums bereits in der zu Ende gehenden Römerzeit.

Zwischen 476 und 493 wird der Alpenraum von vorrückenden Barbarenstämmen heimgesucht. Ostgoten, Franken, Langobarden und Slawen dringen vor und zwingen die Menschen, sich auf befestigte Höhensiedlungen zurückzuziehen.

Von Norden erfolgt die Besiedelung durch bajuwarische Stämme, welche die Bevölkerung in den Haupttälern für die folgenden Jahrhunderte sprachlich und kulturell stark beeinflusst. 493 wird der Germanenführer Odoaker von Theoderich dem Großen besiegt. Dieser gründet das Ostgotenreich in Italien.

Über die folgenden Jahrhunderte kommt es zu zahlreichen Schlachten. 1363 werden das heutige Südtirol und Tirol aufgrund des Wirkens von Herzog Rudolf IV an das Fürstengeschlecht der Habsburger übergeben.

Im Jahr 1665 stirbt mit Erzherzog Sigismund Franz die Tiroler Linie der Habsburger. Ein Landeshauptmann wurde der oberste Repräsentant, er übernahm vor allem organisatorische Verwaltungsfunktionen und hatte wenig eigene Machtbefugnisse.

1789 Nach dem französischen Geologen und Mineralogen Dèodat de Dolomieu wird das Gestein Dolomit benannt und in der Folge auch der Alpenbereich der Dolomiten.

Mit Beginn des 18. Jahrhunderts entdeckte der Tourismus die Dolomiten für sich. Erste Urlaubsgäste und später auch passionierte Alpinisten prägten von nun an die Region. Die Bezeichnung Dolomiten erschien erstmals in einem Reiseführer aus dem Jahr 1837, der die Bergregion um das Fassatal, Gröden, Gadertal, Pustertal und die venetischen Alpen „Dolomiten“ nannte.

Als „Skiklub Obervinschgau“, in St. Valentin auf der Haide, wurde 1905 der erste und somit älteste Amateur Skiklub Südtirols gegründet. 1908 veranstaltete er das erste Skirennen in Gröden.

Um 1914 wird der Tiroler Skiverband (TSV) gegründet.

1915 tritt Italien, als Gegner von Österreich und Ungarn, in den Krieg ein. Es kommt zu einem erbitterten Gebirgskrieg zwischen den italienischen Alpini mit den Kaiserjägern und dem bayerischen Alpenkorps. Viele Wanderwege berichten von den Geschehnissen. Zu den Kriegsschauplätzen zählen vor allem die Dolomitenfront und das Gebiet am Ortler. Die Grenze verlief im Ersten Weltkrieg, zwischen 1915 und 1917, vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über den Ortler und den Adamello zum nördlichen Gardasee. Östlich der Etsch, dann über den Pasubio und weiter bis an die Gemeinden Asiago, Conco, Enego, Foza, Gallio, Lusiana, Roana und Rotzo.

Die nachfolgenden Bilder zeigen ein Geschütz aus dem Ersten Weltkrieg. Der Fundort liegt östlich der Casatihütte, hinter dem Langenferner Gletscher am Eiskofel, mit dem Gipfel des 3275 m hohen Tre Cannoni. Im Hintergrund erhebt sich die 3700 m hohe Zufallspitze (links) mit dem dahinter liegenden 3757 m hohen Cevedale (rechts).

Der Friedrich-August-Weg ist eine schöne Höhenwanderung am Fuße der Langkofelgruppe. Dieser Weg ist dem bergbegeisterten König von Sachsen (2. von rechts) gewidmet. Er residierte in den Sommermonaten zwischen 1904 und 1914 in Seis.

November 1918 Aufgrund des von Österreich-Ungarn, am 3. November 1918, mit Italien geschlossenem Waffenstillstandsabkommens und dem Vertrag von Saint-Germain, zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkrieges und der neu geschaffenen Republik Österreich, fiel Südtirol an Italien und wurde zu dessen nördlichster Provinz. Damit bildeten die Südtiroler in ihrem eigenen Heimatland nur noch eine Minderheit.

Nach einigen Jahren der annähernden Autonomie des Südtiroler Volkes kommt es mit dem Regierungsantritt der Faschisten im Jahr 1922 zu einer erzwungenen Italianisierung.

1935 entschied sich das im Hochpustertal gelegene Hotel Drei Zinnen, die Wintersaison ins Leben zu rufen. Heinrich Harrer leitete die erste Skischule in den Sextner Dolomiten. Die Bedingungen waren zu dieser Zeit alles andere als komfortabel, so mussten die Skitouristen noch mittels einfacher Seilwinden den Aufstieg bewältigen.

Schon 1938 war ein Ausbau des Kronplatzes zum Skigebiet im Gespräch, wurde aber aufgrund der hohen Investitionskosten von 1 Million Lire auf Eis gelegt.

1939 treffen Hitler und Mussolini ein Umsiedlungsabkommen. Damit wird den Südtirolern freigestellt, nach Deutschland auszuwandern oder die italienische Staatsbürgerschaft zu behalten. Von den Südtirolern entscheiden sich etwa 86 % für die Umsiedlung, wobei nur circa 75.000 das Gebiet tatsächlich verlassen.

Zwischen 1943 und 1945 wird Südtirol von den deutschen Truppen besetzt, bis im Mai 1945 die Alliierten die Region übernehmen. Nach dem Abzug der englischen und amerikanischen Truppen im Jahr 1946 wird Südtirol wieder der Verwaltung Italiens, im Rahmen des Pariser Abkommens, zugeteilt. Dabei werden dem deutschsprachigen Bevölkerungsanteil Autonomierechte zugesprochen, die jedoch nur zum Teil eingehalten werden.

Die stetig wachsende Zahl an Wintertouristen legte um 1950 die Fundamente der vielen, sagenhaften Skigebiete Südtirols.

Trentino und Südtirol bilden die autonome Region Trentino-Südtirol. Diese Autonomie gründet auf dem Gruber-Degasperi-Abkommen, das 1946 in Paris unterzeichnet wurde. Eine Besonderheit der Region Trentino-Südtirol ist das Zusammenleben dreier Sprachgruppen. Neben der italienischen Sprachgruppe gibt es eine ansehnliche deutschsprachige Gruppe (ungefähr 280.000 Personen) in der Provinz Bozen, und eine ladinischsprachige Gruppe (ungefähr 18.000 Personen) im Dolomitengebiet. Dieser ethnischen Vielfalt ist es zu verdanken, dass die besondere Autonomie dieser Region im italienischen Verfassungssystem verankert ist. Da die deutschsprachige Bevölkerung in die Minderheit gerät, kommt es zu Spannungen. Die Folgen davon sind zahlreiche Sprengstoffanschläge, die unter der Parole „Los von Rom“ verübt werden.

1960 wurde die Kronplatz Seilbahn Genossenschaft m.b.H. gegründet. 1963 brachte die erste Seilschwebebahn dieser Region Touristen auf den Berg.

Im Jahr 1960 tritt Österreich mit der Südtirol-Frage vor die Vereinten Nationen.

1969 kam es zur Unterzeichnung des sogenannten Südtirol-Pakets, das 1972 in Kraft trat und Italien verpflichtete, die gesetzlichen Voraussetzungen für die Autonomie Südtirols zu schaffen. Nachdem Italien die Bestimmungen des Autonomiepakets erfüllt hatte, gab Österreich am 11. 6. 1992 eine Streitbeilegungserklärung ab. Damit wird Deutsch als zweite Amtssprache anerkannt und ein Landtag für die Region Trentino-Südtirol gebildet, der für viele Bereiche und Fragen der autonomen Provinz Bozen verantwortlich ist.

2001 erkennt die italienische Regierung schließlich den Namen Südtirol offiziell an.

Am 26. Juni 2009 hat das Welterbekomitee der UNESCO die Dolomiten in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen.

2019 Die Dolomiten werden zur weltgrößten Skiregion, bestehend aus 12 Skigebieten, 1.200 Pistenkilometern, 1.177 gespurten Langlaufkilometern und Höhenlagen zwischen 1500 und 3269 Metern.

2020 Die Dolomiten gehören zu den beliebtesten Wandererregionen Europas. Hier könnte man Wochen, ja Monate verbringen, ohne auch nur einen Wanderweg doppelt zu laufen. Den Genießer und Abenteurer erwartet eine riesige Auswahl an Touren, von der Themenwanderung mit Kindern, einer gemütlichen Hüttenwanderung bis zu Klettersteigen auf bizarre Felstürme. Das obere Bild ist bei Sonnenuntergang an der Tierser-Alpl Schutzhütte aufgenommen.

Geografie

Geografisch betrachtet liegen die Dolomiten-Höhenwanderwege südlich des Alpenhauptkamms in Norditalien. Das Pustertal und kleinere Sextental, mit den Orten Bruneck, Toblach und Innichen, begrenzen das Wandergebiet nach Norden. Das Tal Valbelluna, mit den Orten Belluno und Feltre, definiert die südliche Grenze der Höhenwege. Der Dolomiten-Höhenweg liegt in den Provinzen Trentino-Südtirol (Trentino-Alto-Adige) mit ca. 1 Million Einwohnern und 13700 km2 Fläche und Venetien (Veneto) mit ca. 4.8 Millionen Einwohnern und 18.400 km2 Fläche.

Die Dolomiten sind eine Gebirgsgruppe der südlichen Kalkalpen und gehören geografisch zu den Südalpen. Sie sind in die nachfolgenden Gebirgsgruppen und Untergruppen [rechteckige Klammern] unterteilt: Ampezzaner Dolomiten [Antelao, Cristallogruppe, Sorapiss, Tofane], Bosconerogruppe, Cimonegagruppe, Civettagruppe, Fanesgruppe, (Grappastock), (Langkofelgruppe), (Latemar), Lüsner Berge, Marmarole, Marmolatagruppe, Palagruppe, Peitlerkofelgruppe, Pelmostock, Pragser Dolomiten, Puez-Geisler-Gruppe, Rosengarten, Schiaragruppe, (Schlerngruppe), Sellastock, Sextner Dolomiten, die (Friauler Dolomiten und Dolomiti d’Oltre Piave) und (Brenta-Dolomiten). Die Gruppe der Brenta-Dolomiten ist die einzige Dolomitengruppe, die sich westlich des Flusses Etsch erhebt. Die Gruppen in Klammern werden auf den Dolomiten-Höhenweg nicht durchwandert. In den Beschreibungen der Wanderungen wird immer wieder darauf hingewiesen, in welcher Gebirgsgruppe man gerade unterwegs ist. Unter der Wikipedia Webseite befindet sich eine sehr gute Illustration.

Seit 2009 gehören die nachfolgend aufgeführten neun Regionen der Dolomiten zum UNESCO-Weltnaturerbe. Jede dieser Landschaften zeichnet sich durch charakteristische und einzigartige Merkmale aus. 1: Pelmostock, Croda da Lago (Ampezzer Dolomiten), 2: Marmolatagruppe, 3: Palagruppe und die Untergruppe San Lucano, die zu den Belluneser Dolomiten gehörende Bosconerogruppe und Schiaragruppe, die Vette Feltrine in der Cimonegagruppe, 4: Friauler Dolomiten und Dolomiti d’Oltre Piave, 5: Nördliche Dolomiten (Lüsner Berge, Peitlerkofelgruppe, Puez-Geisler-Gruppe, Pragser Dolomiten und Sextner Dolomiten), 6: Puez-Geisler-Gruppe, 7: Schlerngruppe, Rosengarten, Latemar, 8: Bletterbach, ein Canyon westlich des Latemars, und 9: Brenta-Dolomiten. Detaillierte Informationen sind auf der Webseite aufbereitet.

Geologie

Einst gab es die Dolomiten nicht. Vor rund 250 Millionen Jahren befand sich an ihrer Stelle eine unendliche Ebene. Diese wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einem tropischen Meer mit zahlreichen Atollen und Vulkanen, die heranwuchsen, bis die gesamte Fläche in den Ozean abtauchte. So entstanden die Felsmassen der Dolomitenablagerungen. Sie bauten sich über verschiedene Schichten aus dem geologischen Altertum auf. Die unterste dieser Schichten wird vom Urtonschiefer Quarzphyllit gebildet. Dann folgt eine mächtige Porphyrplatte, aus vulkanischen Spaltenergüssen entstanden. Darauf folgten rote, mitunter auch weiße Sandsteine, die nach ihrer Verbreitung bei St. Ulrich in Gröden den Namen Grödner Sandstein erhalten haben. Diese Schichten wurden später vom großen, erdgeschichtlichen Mittelmeer überflutet. In diesem setzten sich Gips, Dolomite und dunkle Kalke (Bellerophon Schichten) ab. Durch sich wiederholende Überflutungen entstanden so die Triasschichten, auch Werfen-Formation oder Werfener Schichten.

Durch das langsame Wachstum vieler kalkabscheidender Pflanzen und Tiere, und die daraus folgende Anhäufung ihrer Skelette, entstanden vor ca. 250 Millionen Jahren im Triasmeere zunächst geringe Riffkalkbildungen (Sarldolomit). Diese wurden an vielen Stellen von dünnen Schichten vulkanischer Bestandteile (Aschen, Tuffe) mit enthaltendem Kalk (Buchensteiner Schichten) bedeckt. Während dann der Weiterbau der Riffkalkstöcke (Marmolatakalk, Schlerndolomit) an vielen Stellen des Meeres stetig weiterging, kam es an anderen zu gewaltigen, vulkanischen Ergüssen. Mächtige Lavadecken (Augitporphyr, Melaphyr) entstanden auf dem Meeresgrund, aus Aschewolken fielen Lapilli und Tuffe nieder, die sich mit dem Kalkschlamm des Meeres zu neuen Schichten verbanden (Wengener und Cassianer Schichten). Noch heute findet man hier zahlreiche Fossilien. Mit dem Nachlassen der vulkanischen Tätigkeit lagerte sich im Triasmeer über den gelbweißen Riffdolomit eine dünne, meist rote Schichtenreihe (Raibler Schichten) aus fossilreichen Sandsteinen, Mergeln und Dolomit bestehend, ab. Im Nor-Zeitalter, vor rund 228 Millionen Jahren, sank die Dolomitenregion wieder ins Meer ab, die Riffbildung setzte wieder ein und mächtige, geschichtete Dolomitmassen ( Hauptdolomit ) setzten sich ab. In dieser Zeit siedelten sich die ersten Dinosaurier auf dieser Ebene an, wie erst kürzlich entdeckte Abdrücke in den Gesteinen belegen.

Der bisher genannten Gesteinsfolge aus der Perm- und Triasformation, folgten in einigen Gebieten noch Auflagerungen von Gesteinen aus der Juraformation (Jura-Riffkalke und rote Ammonitkalke) und spärliche Lagen aus dem Neokom, der unteren Abteilung der Kreideformation, vor 170 bis 65 Millionen Jahren. Bei Predazzo durchdringen den ganzen Schichtenkomplex Tiefengesteine aus Granit, der Triaskalk wurde hier zu weißem Marmor (Predazzit). Besondere Ausbildungsarten dieser Tiefengesteine sind turmalinhaltiger Granit und Monzonit, so benannt nach den Eruptivmassen des Monzonigebirges. Beide Gebiete, Predazzo und Monzoni, sind berühmt durch ihre zahlreichen Kontaktwerkstoffe (Übertragung von elektrischer Energie und von elektrischen Signalen). Am Ende der Kreidezeit kamen diese Sedimentgesteine aufgrund des Aufeinandertreffens der europäischen und afrikanischen Platte ans Land und bildeten die Gebirgskette der Alpen.

Die Alpen, mit dem 4810 m hohen Mont Blanc und der Kaukasus, mit dem 5642 m hohen Elbrus, sind die dominierenden Hochgebirge Europas. Beide sind Teil des Alpidischen Gebirgssystems, aus der letzten globalen Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte, vor etwa 25 Millionen Jahren. Was passierte: Die beiden Kontinente Afrika und Europa prallten zusammen und falteten die Ränder der afrikanischen und der europäischen Platte auf, genau an der Stelle, wo sich heute die Alpen erheben. Als Folge davon türmten sich Gesteinsmassen wie Dachziegel übereinander, das sogenannte Sedimentgestein oder auch Schichtgestein. Es entsteht unter dem hohen Druck der gegeneinander driftenden Kontinentalplatten. Am Sedimentgestein kann man heute sehen, wo und wie sich das Gestein ineinander und übereinander geschoben hat. Dort, wo die Oberfläche der Kontinentalplatten durch Eruptionen aufbrach, kam das magmatische Tiefengestein Granit zum Vorschein.

Der Name Dolomiten steht für bizarre Felsformationen und mannigfaltige Gesteine, dessen Hauptbestandteil aus Dolomit besteht, mit dem charakteristischen Magnesiumgehalt, der aus dem eingedickten Meerwasser stammt. 1789 wird der Dolomit nach dem französischen Geologen und Mineralogen Dèodat de Dolomieu benannt und in der Folge auch der Alpenbereich der Dolomiten. Seit ihrer Entstehung wachsen die Alpen stetig. Noch heute bewegt sich die afrikanische Platte mit etwa 5 cm pro Jahr langsam nach Norden, weshalb sich die Alpen jedes Jahr um mehrere Millimeter erheben.

Fauna – in terra

Die vielfältige Naturlandschaft der Dolomiten hat die Ansiedlung zahlreicher Tierarten ermöglicht. Das Hochland und die felsigen Hänge sind der Lebensraum für Gämsen, Steinböcke und Mufflons (siehe Bilder unten). Im Fassatal gibt es schon seid Langem eine Kolonie von 600-700 Mufflons. Der nicht unbeträchtliche Gämsenbestand in einzelnen Gebieten, der in den letzten Kriegen nahezu vernichtet worden ist, hat sich inzwischen wieder erholt. Ihr Lebensraum ist das Hochgebirge, die Almen bis hinunter an die Waldgrenze und im Winter auch bis in die Bergwälder. Im Hochgebirge lebt das weibliche Wild mit den Kitzen in Rudeln zusammen. Auch die jüngeren Böcke bilden Rudel, nur die alten und reifen Böcke leben als Einzelgänger. Im Sommer bevorzugt das Gamswild die schattigen Lagen und im Winter ist es gerne auf der Sonnenseite anzutreffen. Bei hoher Schneelage zieht das Gamswild auch in tiefere Lagen zur Äsungsaufnahme. Während man Gruppen von Gämsen in allen Bereichen der Dolomiten vor Ort sichten kann, sind Bergziegen viel seltener. Diese sieht man vor allem in den Friaulischen Dolomiten und den Ampezzaner Dolomiten. In den Bergwäldern findet man eine große Konzentration an Rotwild, das vor allem in den gemischten Nadelwäldern, Lichtungen und Wiesen vorkommt. Die wohl beeindruckendsten Bewohner der Wälder in den Dolomiten sind die Hirsche.

Zur Vogelwelt zählen der Steinadler, der Hauptfeind der Murmeltiere (siehe oben), der Auerhahn, der Bartgeier (siehe unten), der Turmfalke (siehe unten), der Specht, die Bergschwalbe, der Uhu, der Steinkauz, der Sperlingskauz, der Raufußkauz, der Buchfink, das Birkhuhn (siehe weiter unten rechts), der Alpenrabe, das Steinhuhn (siehe weiter unten Mitte), der scheue Waldvogel Haselhuhn, der Steinschmätzer und Dutzende von anderen Arten von Brutvögeln.

Eine Besonderheit ist das oberhalb der Baumgrenze lebende Alpenschneehuhn (siehe unten links). Vorkommen findet man in den Naturparks Belluneser Dolomiten, Sextner Dolomiten und Puez-Geisler.

Zu den allgemein bekannten Tieren zählen das Eichhörnchen, der Hase, das sehr seltene Hermelin, das Stinktier, der Maulwurf und Rehe. In kühlen, bewaldeten Gebieten und in feuchten Umgebungen auf niedriger Höhe findet man Amphibien wie Erdkröten, Bergfrösche, Feuersalamander und Bergmolche. Auf der anderen Hangseite sonnen sich in den heißeren Gebieten Reptilien wie die Mauereidechse, die Hornviper oder die Kreuzotter. Mit dem Einbruch der Abenddämmerung erscheinen viele nachtaktive Tiere wie der Rotfuchs, das Stachelschwein, der Dachs, der Wiesel und der Marder. Der wohl bekannteste Bewohner der Bergwiesen ist das häufig vorkommende Murmeltier (siehe unten). Ein Alleinstellungsmerkmal ist der schrille Pfiff bei drohender Gefahr. Innerhalb von Sekunden verschwindet die gesamte Gruppe in Höhlen.

Fauna und Flora haben sich im Laufe der Erdgeschichte immer wieder verändert. Auch in den letzten Jahrhunderten gelang es vielen Tieren und Pflanzen, neue Lebensräume zu erobern, entweder auf eigenen Pfoten oder unter dem Zutun der Menschen. Während sie mit allen Mitteln über Jahrhunderte hinweg verfolgt wurden, sind die Bären zur Seltenheit geworden. Schuld war vor allem der Verlust ihrer Lebensräume, denn so ein Braunbär braucht viel Platz. So wurde zum Schutz des Sohlengängers der Adamello-Brenta-Naturpark gegründet. Zwischen 1999 und 2002 wurden zehn Braunbären freigelassen, die sich gut an ihren neuen Lebensraum angepasst haben und die Population, die heute 20 Bären umfasst, begründeten. Ab 2010 wurden immer wieder Spuren von Luchsen im Nationalpark der Belluneser Dolomiten gesichtet, das größte katzenartige Raubtier. Von anderen Katzen unterscheidet er sich durch seine Hochbeinigkeit, die ihm in seinem schneereichen Lebensraum die Fortbewegung erleichtert. Fast unbemerkt hat sich der Goldschakal, eine eng mit dem Wolf verwandte Hundeart, vom Balkan her immer weiter ausgebreitet. Wie auch in Deutschland sehen die landwirtschaftlichen Betriebe in Südtirol die Ausbreitung des Wolfes sehr skeptisch, weil Wolfsrudel immer wagemutiger in die Nähe menschlicher Siedlung vordringen.

Fauna – ut aqua

In den Flüssen, Bächen und Bergseen kommen viele Fischarten vor, am häufigsten Forellen und Karpfen.

Flora

Aufgrund  von sinkenden Temperaturen mit zunehmender Höhe und den daraus resultierenden, steigenden Niederschlagsmengen, ergeben sich in den Dolomiten verschiedene Vegetationsstufen. So klassifiziert man die Vegetationsstufen der nördlichen Dolomiten in die Hügellandstufe (600-1000 m), die Montane Stufe (1000-1800 m), die Subalpine Stufe (1800-2500 m), die Alpine Stufe (2500-3200 m) und die Nivale Stufe (oberhalb von 3200 m), die auf dem Gletscher der 3343 m hohen Marmolata seinen Höhepunkt findet. Und man differenziert zwischen den nördlichen und den südlichen Dolomiten. Denn in der Region nördlich von Belluno und Feltre dominiert bereits die mediterrane Vegetation Venetiens. Dadurch liegt die Nivale Stufe dort ca. 400-600 m niedriger als in den nördlichen und zentralen Dolomiten. Deshalb werden die Höhenlagen zwischen 350-1200 m als mediterrane Vegetationsstufen definiert. Weitere Faktoren, die die Vielzahl von über 2000 verschiedenen Pflanzenarten beeinflussen, sind die Vegetationsperioden. In 2000 m dauert eine Periode gerade mal zweieinhalb Monate und in 3000 m nur einige Wochen. Auch unterschiedliche Strukturen der Erdkruste und Eigenschaften ihrer Gesteine, sowie unterschiedliche Feuchtigkeits- und Bodenverhältnisse, beeinflussen das Pflanzenwachstum stark. Die Vegetationsstufen sind Änderungen unterworfen, denn aufgrund des Klimawandels verschieben sich die Vegetationszonen über einen Zeitraum von 10 Jahren um ca. 10-12 m nach oben. Wenn diese Entwicklung in den nächsten Jahren anhält, so ist auf den artenreichen Gipfeln mit einem starken Artenverlust zu rechnen, da eine Beschattung durch die Jungbäume von den lichtbedürftigen, alpinen Pflanzenarten nicht vertragen wird. Nachfolgend befindet sich eine Auswahl von besonderen und charakteristischen Pflanzenarten in den jeweiligen Vegetationszonen.

Die Hügellandstufe (600-1000 m) wurde in den Tälern der Dolomiten größtenteils kultiviert, verblieben sind nur wenige ursprüngliche Wälder. Diese bestehen zum größten Teil aus Laubwald, aus Koniferen und Hainbuchen. Im Sommer, zwischen Juli und September, der Hauptblütezeit, fallen die meisten Niederschläge. Die Pflanzen erhalten genügend Feuchtigkeit und sind keinen wachstumsmindernden Trockenbelastungen ausgesetzt. Dann präsentieren sich die Dolomiten umwerfend schön: Die gewöhnliche Löwenzahnblüte taucht die Felder im Tal in leuchtendes Gelb, Margeriten, mit ihren weiß-gelben Blüten, begeistern, Vergissmeinnicht, rote Lichtnelken und Rotklee säumen die Wegränder. Im lichten Wald findet man die geschützte Alpenrebe, den Hainlattich, das Buschwindröschen und die Bergflockenblume.

In der Montanen Stufe (1000-1800 m) geht der Mischwald in Nadelwald über.

Fichten, Lärchen und Kiefern bestimmen das Landschaftsbild, vergleichbar mit den höheren Lagen der deutschen Mittelgebirge. Zu den vielen endemischen Arten, die in den Dolomiten wachsen, gehören beispielsweise die im August blühende Dolomiten-Glockenblume (1000-1200 m) und der Huter-Sandkraut (700-2000 m). Auf Almwiesen sowie auf Magerwiesen, und zwischen 1200-2500 m, findet man ca. zwei Dutzend Arten von Orchideen. So zum Beispiel die Mücken-Händelwurz Orchidee (siehe unten) mit ihren rosaroten Rispen.

Die Sternbergs Nelke gedeiht in Höhenlagen zwischen 500-2000 m. Die Zirbelkiefer findet man auf 1400-2000 m. Sie verträgt die trockenen Sommer, sowie die winterlichen Temperaturen von bis zu -30°, und zählt zu den widerstandsfähigsten Arten, die den extremen Klimabedingungen angepasst sind. Die Latschenkiefer wächst in den Dolomiten auf 1600-2200 m und wird aufgrund ihrer lindernden und verdauungsfördernden Eigenschaften besonders geschätzt. Die Kiefern spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung von Berghängen und Geröllschichten, dank des verschachtelten Wurzelsystems.

Die Arten der Subalpinen Stufe (1800-2500 m): Die endemische Südtiroler-Primel gedeiht zwischen den Dolomiten-Felsen in feuchten und schattigen Orten von 900 bis 2600 m. Weitere Endemiten sind die Dolomiten-Hauswurz, die nur in den Ampezzaner Dolomiten, zwischen 1500-2500 m heranwächst, die gemeine Schafgarbe und die Acker-Witwenblume. Bis zu 2200 m fühlen sich der Blaue Eisenhut (unten) und Gelbe Fingerhut (unten) wohl.

Die Alpenrose ist ein Relikt der Alpenvegetation vor der Eiszeit und gehört zu den schönsten Krautgewächsen der Alpenflora. Man findet Sie in lichten Zirben- und Latschenwäldern, auch besiedelt sie gerne Alpenwiesen. Ferner findet man die Alpenrose auf hoch gelegenen, felsigen Hängen, Felsbändern und Geröllfeldern. Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 1500-3000 m. Sie ist frostempfindlich und wächst deshalb nur an Standorten, die im Winter eine dichte Schneedecke tragen. Das Dolomiten-Fingerkraut ist mit seinem silbernen Aussehen auf 1200-3000 m sichtbar. Zwischen 1800-2500 m erreicht man das Reich der Zwergweiden.

 Arten der Alpinen Stufe (2500-3200 m): Edelweiß ist ungleichmäßig verteilt und bevorzugt eine felsige Kalksteinumgebung auf Höhenlagen zwischen 1800 und 3000 m.

Eine geschützte Pflanzenart ist der, bis auf über 3000 m wachsende, Alpenmohn (siehe gelbe Blüte).  Man findet ihn vor allem auf Geröllhalden, Moränen und Schuttfeldern. Er ist eine mehrjährige Pflanze mit gelben Kornblättern. Fels- und Schuttlebensräume sowie alpiner Rasen sind das Reich des Alpen-Mannschilds (1800-3200 m). Die Alpen-Grasnelke findet man auf Dolomit-Schutthalden und offenem Kalkrasen (1800-3200 m). Der Facchinissteinbrech blüht in felsigen Gebieten mit länger bestehender Schneedecke, zwischen 2400-3300 m.

In der Nivalen Stufe (oberhalb von 3200 m), also jenseits der Schneegrenze, findet man an schneearmen Standorten noch Moose, Flechten, Gletscher Hahnenfuß, Stängelloses Leimkraut (auch Polsternelke) und Alpen-Leinkraut (siehe unten).

Klima

Die nördlich von den Dolomiten liegenden Ötztaler und Zillertaler Alpen bilden, aufgrund ihrer geologischen Gegebenheiten, eine natürliche Wetterscheide. Damit gelangen kalte Nordwinde und schlechtes Wetter nur schwer über den Alpenhauptkamm. Trotzdem wird das Klima Südtirols zum Norden hin kontinentaler und die Regentage nehmen zu. Beispielsweise verzeichnet die südlich gelegene Stadt Leifers durchschnittlich 9 Regentage im Juni, aber im nördlich gelegenen Sterzing sind es bereits 19. Die feuchtwarmen Luftmassen, die vom Mittelmeerraum ins Landesinnere Richtung Norden drängen, werden größtenteils von den südlich gelegenen Dolomiten abgehalten. Wer in den Dolomiten wandern möchte, sollte sich im Vorfeld über die klimatischen Gegebenheiten der gewählten Wanderregion genauestens informieren. So, wie in allen anderen Gebirgsregionen, ist das Klima in den Dolomiten nicht sicher vorhersehbar und kann unerwartet umschlagen. Selbst im Sommer bedeutet Regen in den tiefer gelegenen Tälern, Schnee in den Höhen! Mit zunehmender Höhe sinkt die Temperatur um etwa 6 Grad Celsius pro 1000 Höhenmeter. Nachfolgend sehen Sie die Klimatabelle des 262 m hoch gelegenen Bozens.

Die verlässlichsten Wetterberichte erhält man auf den Webseiten der Provinz Bozen und der Provinz Trentino, für 7 Tage abrufbar, dazu der Trend für die nächsten 14 Tage. Es werden jeweils Temperatur, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Niederschlag, Niederschlagswahrscheinlichkeit und die zu erwartenden Sonnenstunden angezeigt. Diese Informationen sind essenziell für die Tourenplanung der nächsten Wandertage! Sollte es unerwartet zu signifikanten Neuschneemengen kommen, so kann man sich hier die Lawinenvorhersage anschauen.

Beste Reisezeit: Südtirol ist aufgrund seiner Höhenstufung, regionalen Temperaturunterschiede und des milden Klimas, ein ganzjähriges Reiseziel. Nach schneereichen und langanhaltenden Wintern sind Wanderungen in den Hochlagen – dazu gehören die meisten Höhenwanderwege – erst ab Ende Juni möglich. In den Sommermonaten Juli und August gibt es im Südtiroler Unterland Bozen und Meran, heiße und sommerliche Temperaturen bis zu 34° C. Angenehmere Temperaturen, um die 20 ° C, findet der Besucher und Wanderer in den Wäldern der bergigen Regionen. Diese Wetterlage geht in den Sommermonaten einher mit starker Quellwolkenbildung und den daraus resultierenden, plötzlich und kräftig eintretenden Niederschlägen, meistens mit Blitz und Donner. In den alpinen Hochlagen der Dolomiten herrschen dann immer noch Temperaturen um den Gefrierpunkt und es kann zu jeder Zeit Schnee fallen. Von Mitte Juli bis Mitte September sind die Höhenwanderwege am meisten frequentiert. Danach stabilisiert sich das Wetter, es wird kühler, was zur Folge hat, dass die Quellwolken weniger auftreten. Die idealen Wandermonate sind der September bis Mitte Oktober. Wobei die meisten Hütten ab Mitte Oktober schließen und es auch jederzeit zu einem Wintereinbruch kommen kann. Wanderer und kulinarische Genießer kommen in den Herbstmonaten im Unterland, in der Hochsaison der Weinernte, auf ihre Kosten.

Mögliche Gefahren bei Wanderungen in den Dolomiten

Gemäß Statistik ergeben sich die meisten Unfälle im Gebirge aufgrund von Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Für die Dolomiten-Höhenwege 1-3 ist es extrem wichtig, im Vorfeld gut zu trainieren, um die Anforderungen zu erfüllen. Bevor man sich lange Wanderungen in großen Höhen vornimmt, sollte man seinem Körper, zur individuellen physiologischen Anpassung des Organismus an die sich verändernden Umweltfaktoren, Zeit geben.

Steinschlag gehört zu den größten Gefahren eines Bergwanderers. Diese Gefahr steigt nach Regenfällen, Frost-Tau-Zyklen und starken Temperaturschwankungen. Besonders labil sind Schutthänge und Moränenflanken, die beim Begehen schnell ins Rutschen geraten. Die meisten Steinschläge werden aber von anderen Bergsteigern ausgelöst! So ist das oberste Gebot zur Vermeidung von Steinschlag eine sichere und saubere Gehtechnik. Auch sollte man Bergsteiger, die oberhalb im Hang laufen, genau beobachten, so das man frühzeitig reagieren kann, falls sich ein Stein löst. Zur Risikominimierung sollten Steinschlagzonen sicher, aber zügig durchquert werden. Wird Steinschlag bemerkt, so ruft man laut „Stein“ und nicht „Achtung“ oder „Vorsicht“.

Achtung: Beim Queren von steilen Rinnen (bereits mit einer Neigung von größer als 30°) mit Restschneefeldern, besteht ein hohes Risiko, abzurutschen. Der abrutschende Wanderer beschleunigt unkontrollierbar und am Ende des Schneefeldes befindet sich im ungünstigsten Fall ein Geröllfeld oder Felsen. Besonders in den Morgenstunden, wenn das Schneefeld noch nicht aufgefirnt ist, sollte man Steigeisen oder einen Pickel einsetzen.

Insbesondere bei längeren Wanderungen in den alpinen Hochlagen ist die Gefahr hoch, durch intensive Sonneneinstrahlung auf Kopf, Hals oder Nacken, einen Sonnenstich zu bekommen! Obligatorisch sind Sonnencreme sowie eine passende Kopfbedeckung.

Wandern ist Sport. Es kommt immer wieder vor, dass Bergwanderer aufgrund von Erschöpfung ihre Tour nicht fortsetzen können. Für die Bergwacht ist das gerade in der sommerlichen Hochsaison eine typische Einsatzsituation. Oft hängt die Erschöpfung mit einer Dehydratation zusammen. Denn an heißen Tagen wird beim Wandern häufig zu wenig oder falsch getrunken. Eine genaue Regel, wie viel Wasser man pro Tag benötigt, gibt es nicht. Man sollte aber mindestens mit 2 Litern am Tag pro Person rechnen.

Die meisten Etappen der Dolomiten-Höhenwanderwege sind gut  markiert, so das ein Verirren bei Nebel oder Wolken sehr gering ist. An Stellen, wo sich trotzdem Orientierungsprobleme ergeben, wird in der Tourenbeschreibung explizit hingewiesen. Auch ist es sinnvoll, den heruntergeladenen GPS-Track auf seinem Smartphone oder Navigationsgerät mitzuführen, und den Gebrauch natürlich vorher einzustudieren. Möchte man so nicht navigieren, dann sollte man den Umgang mit einer Wanderkarte und einem Kompass definitiv beherrschen. Kartenempfehlungen befinden sich in der Tourenbeschreibung.

Gewitter kündigen sich durch hoch aufschießende Kumuluswolken an. Schutz kann man jederzeit in Gebäuden finden. Sollte dies nicht möglich sein, wählt man einen niedrigen Punkt, beispielsweise eine Senke auf dem freien Gelände. Am sichersten ist es, wenn man sich dort hinhockt, die Füße möglichst nah beieinander, und damit den Kontaktbereich zum Untergrund so gering wie möglich hält. Entgegen der landläufigen Meinung, sollte man sich nicht auf den Boden legen. Breitbeiniges Stehen gilt es zu vermeiden, empfehlen die Gewitterforscher. Auch sollte man sich während eines Gewitters niemals in der Nähe von metallenen Gegenständen, wie Eisenstifte oder Drahtseile von gesicherten Klettersteigen, befinden.

Südtiroler Schlangen, falls man sie denn überhaupt mal zu Gesicht bekommt, sind größtenteils ungefährlich, mit Ausnahme der 3 giftigen Schlangenarten: Kreuzotter, Aspisviper und der Hornotter. Im Falle einer Begegnung sollte man einen Mindestabstand von mindestens 2 m einhalten und auf keinen Fall versuchen, Sie zu ergreifen oder gar zu stören. Die Tiere greifen nur an, wenn sie in die Enge getrieben werden. Trotzdem ist eine gesunde Vorsicht angebracht! Und sollte man dennoch von einer Schlange gebissen werden, so ist die Bergrettung zu verständigen.

2017 wurden in Südtirol vierzehn Menschen durch Zecken, mit dem gefährlichen FSME-Virus, infiziert. Besonders empfohlen sei die Impfung all jenen, die in der Umgebung von Bozen, im Überetsch und Unterland ansässig und im Wald unterwegs sind. Diese Gebiete wurden von der Gesundheitsbehörde als Zone mit erhöhtem FSME-Risiko ausgewiesen. Auf den Höhenwanderwegen besteht ein minimales Risiko.

Meine Lieblingstour

Meine Lieblingstour ist die Tour 53, die Überschreitung der eisgepanzerten Königin der Dolomiten, der Marmolata. Schon als 10-jähriger faszinierte mich ihr Anblick, später bin ich dort auf den Pisten der Marmolata Skigefahren und habe auch verschiedenste Variantenskiabfahrten gemacht. Ein weiteres Puzzleteil war die Wanderung über den spaltenlosen Gletscher, der Klettersteig zur 2896 m hohen Forcella Marmolata und über den Ostwestgrat wieder talwärts. Ein persönliches Ziel bleibt noch die Besteigung der 3343 m hohen Punta Penia, dem höchsten Berg der Dolomiten.

Sehenswürdigkeiten entlang des Dolomiten-Höhenwegs 1

Um Bergsteigerern und Kletterern einen Eindruck der tragischen Geschehnisse am Lagazuoi zu ermöglichen, wurde der Kaiserjägersteig (Tour 24) – heutzutage ein Klettersteig – gangbar gemacht.

Ein Höhepunkt ist die Besichtigung des Freilichtmuseums (Tour 8) des "Großen Krieges", auch aus dem Ersten Weltkrieg. Unter dem Motto: "Auf den Spuren des Dolomitenkrieges", wandert man entlang zahlreicher Häuser, Stellungen und Schützengräben. | Lage: Cinque Torri | Webseite | Tel.: +3904362863 | Via del Mercato 14, 32043 Cortina d'Ampezzo |

Zum Ende des Höhenwegs 1, sobald wir die Naturlandschaft der Dolomiten hinter uns lassen, tauchen wir ein in die Kulturlandschaft von Belluno. Besonders erwähnenswert ist die Kathedralbasilika St. Martin (Basilica Cattedrale di S. Martino) | Piazza Duomo, 32100, Belluno | oder der Palazzo dei Rettori, der ursprünglich im venezianischen Gotikstil erbaut und später mit Renaissance- Dekorationen angereichert wurde. Die finalen Arbeiten wurden 1536 abgeschlossen. | Via Duomo, 32100 Belluno | Webseite |

Im Erdgeschoss des Städtischen Museum von Belluno sind wichtige archäologische Funde aus dem gesamten Landkreis ausgestellt, im Obergeschoss befinden sich Fragmente von Fresken und im obersten Stockwerk kann man Gemälde betrachten. | Piazza Duomo 16, 32100 Belluno | Webseite | Tel.: +39437913282 | Öffnungszeiten: dienstags-sonntags, 9:00-12:00,  dienstags-freitags 15:00-18:00 |

Sehenswürdigkeiten entlang des Dolomiten-Höhenwegs 2

Brixen ist Bischofsstadt, und die Bischofskirche der römisch-katholischen Diözese Bozen-Brixen erhebt sich mitten im Stadtzentrum. In einem Gräberfeld im Querschiff befinden sich die Bischofsgräber. | Webseite | drmessner.johannes@alice.it | Tel.: +390472834034 | Öffnungszeiten: täglich von 06:00-18:00 |

Eines der bedeutendsten Klöster im Tiroler Raum steht in Neustift bei Vahrn, rund 3 km nördlich von Brixen. Seine Gründung geht auf das 12. Jahrhundert und auf Hartmann von Brixen zurück, damals Bischof von Brixen. |  Stiftstr. 1, 39040 Vahrn | Webseite | info@kloster-neustift.it | Tel.: +390472836189 | Öffnungszeiten: ganzjährig |

Seit Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1973 war die Hofburg die Residenz der Bischöfe des Bistums Brixen. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 hatten die Bischöfe auch die weltliche Herrschaft inne, sodass Brixen einen Fürstenhof mit entsprechender Verwaltung hatte. Daher stammt der Name „Hofburg“ für die Residenz. Mit der Verlegung des Bischofssitzes nach Bozen, im Jahre 1973, erhielt die Hofburg eine neue Widmung: Seither beherbergt sie das Diözesanmuseum und das Diözesanarchiv. | Hofburgplatz 2, 39042 Brixen | Webseite | info@hofburg.it | Tel.: +390472830505 | Öffnungszeiten siehe Webseite |

Der Fernwanderweg endet in der reizvollen Stadt Feltre, eine der schönsten, befestigten Städte Venetiens, die von einer zinnbewehrten Mauer aus dem 16. Jahrhundert umgeben ist. Besonders sehenswert ist die Piazza Maggiore mit ihren einmaligen, umliegenden Gebäuden, wie zum Beispiel dem Schloss Alboino.

Das Kloster der Heiligen Märtyrer Vittore und Corona (auf Basilica Santuario dei Ss. Vittore e Corona) wurde Ende des 1000. Jahrhunderts südlich von Feltre erbaut. Im Inneren stammen die ältesten Fresken, die auf den Säulen St. Peter und St. Paul darstellen, aus dem XII - XIII Jahrhundert. Bemerkenswert ist die Arche der Märtyrer Vittore und Corona, eine Marmorstatue von San Vittore und das spätgotische Ziborium. Im Kreuzgang können Sie die Lünetten sehen, die im 17. Jahrhundert mit dem Miracoli di San Vittore gemalt wurden. | Anzù area - 32032 Feltre | Webseite | santuariosanvittore@diocesi.it | Tel.: +3904392115 | Öffnungszeiten: 9:00-12:00 und 15:00 bis 18:00 |

Sehenswürdigkeiten entlang des Dolomiten-Höhenwegs 3

Von den „Hackschnitzeln“ (zerkleinertes Holz) zur thermischen, elektrischen Energie: Der Schaugang „sehen, hören, fühlen, verstehen“, im Fernheizkraftwerk Toblach-Innichen, verdeutlicht den Prozess von der Biomasse zur Stromerzeugung. | Fernheizkraftwerk Toblach-Innichen, Bahnhofstraße 8, 39034 Toblach | Webseite | info@fti.bz | Tel.: +390474973214 |  Öffnungszeiten: Dez. - März und Juni - September: Montag-Freitag: 9:00-17:00  | Führungen: Dezember-März und Juni-September: Mittwochs um 16:00 |

Die Sennerei Drei Zinnen ist ein kleines Museum, das einen Blick in die Vergangenheit der traditionsreichen Milchverarbeitung und Käseherstellung ermöglicht. Auf der Führung gibt es einen Einblick in den Reifekeller und die hohe Kunst der Lagerung und Reifung der Käselaibe. | Pustertaler Str. 3c, 39034 Toblach | Webseite | info@schaukaesereidreizinnen.com | Tel.: +390474971300 | Öffnungszeiten Sennerei Di.- Sa.: 8:00-19:00, So.: 10:00-18:00, Montag Ruhetag | Öffnungszeiten Schaubereich: Di-Sa: 8:00-19:00, So.: 10:00- 18:00, Montag Ruhetag. |

Das Naturparkhaus im Grand Hotel in Toblach gewährt Einblicke in die Welt zweier Südtiroler Naturparks, den Naturpark „Drei Zinnen“ und den östlichen Teil des Naturparks „Fanes-Sennes-Prags“. Im Naturparkhaus bekommen Sie Informationen über die Natur- und Kulturlandschaften, die Geologie der Dolomiten, die Kriegsereignisse an der Dolomitenfront, die Anfänge des Alpinismus und die touristische Entwicklungsgeschichte der Dolomitenregion Drei Zinnen. | Kulturzentrum Grand Hotel Toblach, Dolomitenstraße 37, 39034 Toblach | Webseite | info.dz@provinz.bz.it | Tel.: +390474973017 | Öffnungszeiten Skisaison: Dienstags bis samstags von 9:30-12:30 und von 14:30-18:00, Öffnungszeiten Juli und August: Dienstags bis sonntags von 9:30-12:30 und von 14:30-18:00, Donnerstag Abends sogar bis 22:00 | Im Ersten Weltkrieg kämpften am Berg Monte Piano (2324 m) Österreicher und Italiener gegeneinander. Der Nordgipfel war von den Österreichern, der südliche Hauptgipfel von den Italienern besetzt. Im Freilichtmuseum & Kriegerfriedhof (siehe Tour 59) treffen wir auf Stellungsanlagen, Schützengräben und Stollen. Beide Kriegsparteien standen sich nur wenige Meter voneinander entfernt gegenüber. 14.000 Soldaten, Italiener wie Österreicher, haben hier ihr Leben verloren und fanden am Kriegerfriedhof Nasswand ihre letzte Ruhe. Der Wanderweg auf den Monte Piano führt durch das ehemalige Frontgebiet, entlang sorgfältig wiederhergestellter Schützengräben, Tunnel, Bergstollen und Bombenabwurfstellen. In der Bosihütte kann eine Sammlung von Fundstücken betrachtet werden. |  Shuttle-Dienst mit dem Jeep: Tel.:  +393385282447 oder +39336309730 | Webseite | info@montepiana.com |

Das von Reinhold Messner initiierte Konzept der Messner Mountain Museums basiert auf 6 Museen, wobei jedes der Häuser jeweils einem besonderen Thema gewidmet ist. Im Herzen der Dolomiten erhebt sich der 2181 m hohe Berg Monte Rite (siehe Tour 66), ein faszinierender Aussichtsberg und zugleich die Heimat des sehr sehenswerten Messner Mountain Museums  Dolomites - das sich der Erschließungsgeschichte der Dolomiten widmet. | Webseite | gelegen auf dem 2181 m hohen Berg Monte Rite | Tel.: +393881568007 | Öffnungszeiten: 1. Juni bis 30. September: täglich von 10:00-17:00  |

Der Dolomiten-Höhenweg 3 endet in dem Dorf Longarone, das auf eine lange Geschichte zurückschauen konnte, bis es 1963 durch die Folgen eines Tsunamis im Vajontstausee fast komplett - bis auf einen Kirchturm - zerstört wurde. Zur Erinnerung an die Tragödie wurde im Besucherzentrum des Naturparks der Friaulischen Dolomiten das Museum des Vajont-Staudamms errichtet, und seit 2007 ist die Dammkrone öffentlich zugänglich. | Museo Longarone Vajont Attimi di Storia | Piazza Gonzaga 1, 32013 Longarone | Öffnungszeiten: siehe Webseite |

Schwierigkeitsgrade

Blaue Touren, Spaziergänge oder einfache Wanderungen führen über breite und gut begehbare Wege oder Pfade. Es gibt dabei keine besonderen Gefahrenstellen. Kräftige Steigungen und steinige oder rutschige Abschnitte sind jedoch möglich. Beschilderungen bestehen nicht überall und so kann es an Weggabelungen zu Orientierungsproblemen kommen.

Rote Touren führen in unwegsame und abgelegene Berggebiete. Einzelne Passagen können felsig und abschüssig sein und über gerölligen Untergrund führen. Diese erfordern dann Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die nötige Wandererfahrung. Manche dieser Strecken setzen guten Orientierungssinn voraus.

Schwarze Touren sind anspruchsvoll und/oder lang. Sie erfordern sehr gutes Orientierungsvermögen. Rechnen Sie mit schmalen, steilen oder abschüssigen und rutschigen Abschnitten durch wegloses oder unübersichtliches Gelände. Diese Bereiche setzen absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Klettersteigerfahrung bis zum Schwierigkeitsgrad II voraus. Diese Routen befinden sich in entlegenen Gebieten und somit ist bei Verletzungen oder Gefahr keine rasche Hilfe zu erwarten.

Ausrüstung

Auf allen Wanderwegen benötigt man feste, über die Knöchel reichende Wanderschuhe mit einer festen Profilgummisohle. Gute Schuhe geben uns Sicherheit und sind daher sehr wichtig. Leichte, fast Hiking Schuhe für den schnellen Wanderer, oder ein technischer Schuh für Zustiege, mit denen man auch kleine Kletterpassagen problemlos meistern kann, setzen sich immer mehr durch. Da viele Wege auf sehr rutschigem Untergrund verlaufen, sind Wanderstöcke zur weiteren Unterstützung hilfreich.

Geht man bereits Anfang Juni auf Tour, so benötigt man Steigeisen und Pickel, um Restschneefelder im steilen Gelände sicher zu queren. Um bei Wanderschuhen und Bergstiefeln das Eindringen von Schnee und Schmutz wirkungsvoll zu verhindern, sind Gamaschen eine sinnvolle Ergänzung. Auch beim Laufen durch das nasse Gras wird die Feuchtigkeit nicht direkt auf dem Schuh abgestreift, sondern läuft an der Gamasche ab.

Bei der Bekleidung gilt das Zwiebelschalenprinzip, mehrere Kleiderschichten von unterschiedlicher Dicke und Material können miteinander kombiniert werden. Dabei werden die einzelnen Kleidungsstücke ähnlich den einzelnen Schichten einer Zwiebel übereinander angezogen. Der Vorteil dieses Kleidungsprinzips beruht u. a. darauf, dass zwischen den Kleidungsschichten insgesamt mehr Luft als Wärmeisolator gespeichert wird. Außerdem lässt sich dadurch der Abtransport der beim Schwitzen entstandenen Feuchtigkeit positiv beeinflussen. So kann man sich jederzeit optimal an die äußeren Gegebenheiten anpassen. Aufgrund der Höhenstufung, und je nach Jahreszeit, ist rasch trocknende Funktionskleidung wichtig. Sie besteht aus einer Trekkingshose, einem Windbreaker, Wechselkleidung in einem Plastiksack, wasserfesten Handschuhen, einer Mütze, einem warmen Pullover und einer windfesten und wasserfesten Jacke und Hose. Gerne wird der Regenschutz für den Rucksack vergessen.

Auf allen Höhenwegen trifft man auf Klettersteige – einen mit Eisenleitern, Eisenstiften, Klammern (als Trittstufen) und (Stahl-) Seilen gesicherten Kletterweg am Fels. Um einen harten Sturz oder Absturz zu verhindern, wird dringend ein Klettersteigset empfohlen. Natürlich ist die erfahrene und sichere Handhabung des Klettergurts, mit dem am Fels angebrachten Stahlseil, Voraussetzung. Das Tragen eines Helms gegen Steinschlag ist selbstverständlich.

Achtung! Auf allen Wanderungen sind immer ein Navigationsgerät und/oder Kompass mit Karte mitzutragen. Zu jeder Zeit kann es neblig werden! Eine sehr sinnvolle Alternative, um seine eigene Sicherheit zu verbessern, ist der Einsatz von nur 100 g leichten Geräten, die die Satelliten mit einbeziehen: 4G-NB1, 4G-M1, GSM-2G, Iridium Satelliten, sowie GPS + Galileo Satelliten. Nützliche Funktionen sind: Im Notfall ein manuelles oder automatisches „SOS“ abgeben zu können, eine Crasherkennung, eine Totmannschaltung, Alarmmeldungen mit 2-Stufen-Eskalation – zum Beispiel zunächst an Freunde & Team oder Zentrale/Sportcenter, danach manuelle oder automatische Eskalation an GEOS bzw. 112/911 Rettungsleitstellen. All dies erhöht die eigene Sicherheit signifikant. Der einzige Lieferant weltweit, der erstmals 100 % globale Abdeckung umsetzt, ist die Firma Global SafeTrack Systems GmbH.

Ein Telefon für die Reservierung auf den Hütten, aber auch für etwaige Notfälle, ist wichtig!

Äußerst intensiv ist die UV-Strahlung im Hochgebirge. So sind eine Kopfbedeckung, Sonnencreme und eine Sonnenbrille wichtige Utensilien. Eine kleine Reiseapotheke mit notwendigen, persönlichen Medikamenten, Desinfektionsspray bei kleinen Verletzungen, Blasenpflaster und einer Trillerpfeife für den Notfall gehören zur Standardausrüstung in den  Rucksack. Ein superleichtes, extrem schnell trocknendes Handtuch aus weicher Mikrofaser, mit großer Saugfähigkeit, ein Hüttenschlafsack und zwei Trinkflaschen dürfen nicht fehlen.

Für eine Biwaknacht benötigt man: einen leichten Schlafsack, eine leichte Isomatte, Stirnlampe, Campingkocher mit Brennstoff, ein Feuerzeug, ein Taschenmesser, Topf, Essgeschirr, Müllbeutel, eine Kerze und entsprechende Tourenverpflegung. Prinzipiell sind aber bei den meisten Routen keine größeren Proviantmengen nötig, solange man in den Monaten Juli bis September wandert und genügend bewirtschaftete Hütten geöffnet sind.

Für die meisten Hütten benötigt man einen Hüttenschlafsack. Dieser ist ein hygienischer Überzug, in das Kopfteil kann leicht ein Kopfkissen gesteckt werden. Das Material ist gut waschbar und pflegeleicht. Die Schlafsäcke lassen sich klein verstauen und finden problemlos in jedem Rucksack Platz.

Orientierung und Markierung

Die Wanderregion Dolomiten ist durch ein dichtes Netz bestens markierter Wanderwege verbunden. In Gebirgsregionen und unwegsamen Gelände unterstützen vereinzelt Steinmännchen die Wegfindung. Dazu benötigt man einen guten Orientierungssinn und die Fähigkeit, intuitiv sein Ziel zu finden. Diese geforderten Erfahrungen und Kenntnisse werden bei der jeweiligen Tourbeschreibung der Wanderung explizit herausgestellt. Auf den meisten Wegen ist die Orientierung aber auch ohne Wegkennzeichnung einfach.

Für Schlüsselstellen und den Ausgangspunkt der Wanderung werden GPS-Koordinaten im Dezimalgrad gestellt. Zum Beispiel: 46.498622 11.354656 definiert die Piazza Walther in Bozen. Der erste aufgeführte Wert 46.498622 bezeichnet den Breitengrad, in diesem Beispiel nördlicher Breite, da Bozen sich oberhalb des Äquators befindet, ist er positiv. Der Breitengrad erreicht Werte von -90° am Südpol über 0° am Äquator bis +90° am Nordpol. Der zweite aufgeführte Wert, 11.354656, beschreibt den Längengrad. Die geografische Länge ist ein Winkel, der ausgehend vom Nullmeridian (0°) - auch als Greenwich-Meridian bezeichnet wird. Dieser wird von - 0 bis plus 180° in östlicher und 0 bis minus 180° in westlicher Richtung gemessen. Die GPS-Koordinaten in Dezimalgrad sind mit Google Maps oder Google Earth kompatibel. Kopiert man die GPS-Koordinaten in die Suchleiste der Webseite, so kann man sich den Punkt bis auf wenige Meter genau anschauen.

Geführte Touren

Bergführer sind die perfekten Begleiter auf Bergtouren. Man kann sich absolut auf sie verlassen, sie übernehmen Verantwortung und üben Ihren Beruf professionell aus. Alle Bergführer haben eine qualitativ hochwertige Ausbildung zum Führen und Begleiten im Gebirge erfolgreich abgeschlossen - ob Klettern, Sportklettern, Bergsteigen, Hochtouren, Eisfallklettern, Schneeschuhtouren, Klettersteigen, Skitouren oder Freeriden. Wer einen Bergführer für eine bestimmte Region sucht, findet diese auf der Webseite.

Wanderkarten Höhenwanderweg Nr. 1

Möchte man Karten nutzen, so gibt es vom Kompass Verlag und Verlag Casa Editrice Tabacco Karten mit einer großen Detailgenauigkeit. Ein sehr praktisches Paket mit 4 Karten zu den Höhenwegen 1-3 bietet der Kompass Verlag an. Dann entfällt das lästige Suchen, um die richtige Detailkarte zu finden. Eine Auflistung des Kartenmaterials zu dem jeweiligen Dolomiten-Höhenweg finden sie hier:

KOMPASS Wanderkarte Dolomiten, Dolomites, Dolomiti: 4 Wanderkarten 1:35000. Link zu MapFox.

Pragser Dolomiten, Enneberg, Kronplatz: Wanderkarte Tabacco 031. 1:25000. Link zu MapFox.

Cortina D'Ampezzo e Dolomiti Ampezzane: Wanderkarte Tabacco 03. 1:25000. Link zu MapFox.

Prealpi e Dolomiti Bellunesi: Wanderkarte Tabacco 024. 1:25000. Link zu MapFox.

Dolomiti di Zoldo, Cadorine e Agordine: Wanderkarte Tabacco 025. 1:25000. Link zu MapFox.

Wanderkarten Höhenwanderweg Nr. 2

Möchte man Karten nutzen, so gibt es vom Kompass Verlag und Verlag Casa Editrice Tabacco Karten mit einer großen Detailgenauigkeit. Ein sehr praktisches Paket mit 4 Karten zu den Höhenwegen 1-3 bietet der Kompass Verlag an. Dann entfällt das lästige Suchen um die richtige Detailkarte zu finden. Eine Auflistung des Kartenmaterials zu dem jeweiligen Dolomiten-Höhenweg finden Sie hier:

KOMPASS Wanderkarte Dolomiten, Dolomites, Dolomiti: 4 Wanderkarten 1:35000. Link zu MapFox.

Brixen, Villnössertal: Wanderkarte Tabacco 030. 1:25000. Link zu MapFox.

Gadertal, Arabba, Marmolada: Wanderkarte Tabacco 07. 1:25000. Link zu MapFox.

Marmolada, Pelmo, Civetta, Moiazza: Wanderkarte Tabacco 015 1:25000. Link zu MapFox.

Pale di San Martino: Wanderkarte Tabacco 022 1:25000. Link zu MapFox.

Alpi Feltrine - Le Vètte - Cimònega Wanderkarte Tabacco 023. 1:25000. Link zu MapFox.

Wanderkarten Höhenwanderweg Nr. 3

Möchte man Karten nutzen, so gibt es vom Kompass Verlag und Verlag Casa Editrice Tabacco Karten mit einer großen Detailgenauigkeit. Ein sehr praktisches Paket mit 4 Karten zu den Höhenwegen 1-3 bietet der Kompass Verlag an. Dann entfällt das lästige Suchen, um die richtige Detailkarte zu finden. Eine Auflistung des Kartenmaterials zu dem jeweiligen Dolomiten-Höhenweg finden Sie hier:

KOMPASS Wanderkarte Dolomiten, Dolomites, Dolomiti: 4 Wanderkarten 1:35000. Link zu MapFox.

KOMPASS Wanderkarte Bruneck, Toblach, Hochpustertal, Brunico, Dobbiaco, Alta Pusteria: 5in1 Wanderkarte 1:50000. Link zu MapFox.

Sextener Dolomiten: Wanderkarte Tabacco 010. 1:25000: Dolomiti di Sesto. Link zu MapFox.

Cortina D'Ampezzo e Dolomiti Ampezzane: Wanderkarte Tabacco 03. 1:25000. Link zu MapFox.

Dolomiti di Zoldo, Cadorine e Agordine: Wanderkarte Tabacco 025. 1:25000. Link zu MapFox.

Die Südwand der Tofana di Rozes