42 – Dolomiten–Höhenweg 2 – Etappe 13 von 21

Dolomiten

Eine der abgelegensten und einsamsten Wanderungen in dem Gebirgsmassiv Pale di San Martino führt durch eine grandiose 10 × 5 km große Karstlandschaft – eine nachhaltige Resonanzerfahrung in der Natur. Nur 7 km Streckenlänge und 650 m im Aufstieg stellen eigentlich keine große Herausforderung dar. Trotzdem sollte man diese Wanderung nicht unterschätzen, denn man läuft kontinuierlich in einer Höhe zwischen 2.240 und 2.800 m. Auch gibt es mehrere drahtseilgesicherte Wegstücke, die der trittsichere und schwindelfreie Wanderer ohne Klettersteigset geht.
Zeit 04:00 Std.
Strecke 7 km
Aufstieg 650 m
Abstieg 630 m
Kondition 4
Technik 4
Erlebnis 5
Landschaft 5
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten -

Charakter

Alpine Erfahrung ist Voraussetzung = absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Trotz der drahtseilgesicherten Teilstücke ist ein Klettersteigset nicht unbedingt notwendig. Die Seilsicherung wird meist ausschließlich für das Gleichgewicht benötigt. Bei Felsstufen kann aber auch schon einmal ein kurzer Armkrafteinsatz notwendig sein. Bei einem Wettersturz ist ein Rückzug sehr schwierig. Bei Schnee oder Eis sind einige Wegabschnitte extrem gefährlich und dem erfahrenen Bergsteiger vorbehalten! Die Orientierung stellt aufgrund von Wegweisern und weiß-roten Markierungen kein Problem dar. Art des Weges: 1 % Klettersteig und 99 % Pfad. Zusatzausrüstung: eventuell Klettersteigset. Einkehr: keine auf der Wanderung. Beste Wanderzeit: Ende Juni bis Anfang Oktober.

Start

Startpunkt: Das Rifugio Mulaz ist nur zu Fuß erreichbar und befindet sich am Ende der Touren 41 und 54. Endpunkt/Abbruch/Einstieg: Das Rifugio di Rosetta ist mit der Seilbahn und zu Fuß erreichbar und befindet sich am Anfang der Touren 43 und 55.

Wegpunkt 1

Vom 01 Rifugio Mulaz (2.571 m) folgen wir dem Wanderweg 703 in südwestliche Richtung bergauf. Bereits nach wenigen Metern gabelt sich der Weg, wir folgen dem linken Arm unter der Lastenseilbahn.

Wegpunkt 2

Wir sehen bereits im gegenüberliegenden Hang, wie der weitere Pfad steil in Kehren zur 02 Forcella Magherita (2.655 m) aufsteigt. Dort angekommen gehen wir halb links und queren auf ca. 500 m Länge das nachfolgende Kar.

Wegpunkt 3

Dann beginnt der extrem steile Aufstieg bis zu einem Klettersteig, auf dem wir über felsiges Gelände aufsteigen. Auch hier gilt: Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, legt das Klettersteigset an. Wir erreichen den 03 Passo delle Farangole (2.814 m). Wer frühmorgens aufgebrochen ist, kann sich am Pass bei schönem Wetter erst einmal an der Sonne erwärmen – natürlich bei prachtvoller Fernsicht. Im Talgrund sieht man einen großen Felsen, der in einem Bachbett liegt. Um dort hinzugelangen, bewegen wir uns links unterhalb der senkrecht aufsteigenden Felswände auf einem rutschigen und steilen Schuttband. Sobald das Gelände flacher wird und man nicht mehr Gefahr läuft abzurutschen, steigen wir in den Talgrund ab.

Wegpunkt 4

Durch ein fantastisches Hochtal erfolgt der Abstieg. Wir kommen an einer markanten vereinzelt stehenden Felsspitze vorbei, der sogenannten Torcia di Val Grande. Dahinter erstreckt sich ein Steinplateau. Man erkennt auch den größten Gletscher der Palagruppe unterhalb der 2.939 m hohen Cima di Fradusta. Bei 2.240 m Höhe haben wir den niedrigsten Punkt der heutigen Tour erreicht, von nun an steigen wir wieder kontinuierlich auf. Es folgt ein sehr ausgesetzter Wegabschnitt, denn steil brechen die Berghänge in das Valle delle Comelle ab. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich, Drahtseilsicherungen befinden sich nur an wenigen Stellen. Nachdem wir uns durch einen drahtseilgesicherten Felsspalt gedrängt haben, folgt nur noch ein gesicherter Wegabschnitt, bevor es über Hochwiesen weniger ausgesetzt weitergeht. Wir steigen in ein weiteres Hochtal ab und gelangen an eine 04 Wegkreuzung (2.314 m). Scharf links führt der Wanderweg 7 durch das Valle delle Comelle nach Gares talwärts.

Wegpunkt 5

Wir gehen geradeaus weiter, überqueren das vor uns liegende Bachbett und beginnen am gegenüberliegenden Hang auf dem breiten Pfad wieder aufzusteigen. Nach ca. 200 Entfernungsmetern gabelt sich der Weg, wir gehen halb rechts und folgen nun den weiß-roten Farbmarkierungen über das felsige Gelände. Wir erreichen einen breiten Weg, auf dem wir halb rechts bergauf bis zum weithin sichtbaren (natürlich nur bei guter Sicht) 05 Rifugio di Rosetta (2.581 m) marschieren.