50 – Toul Goulic

Rosa-Granit-Küste

Das Landesinnere der Bretagne birgt einige Überraschungen. Die Schlucht Toul Goulic in der Nähe der Ortschaften Lanrivain und Trémargat ist eine davon. Riesige und willkürlich übereinanderliegende Granitfelsen bilden das Bachbett, durch das sich ein tosender Bach seinen Weg bahnt. Aufgrund des vorherrschenden Mikroklimas sind die Bäume ungewöhnlich dick mit Flechten überzogen. Auf dem Rückweg durch ein Nebental hört man nur seinen eigenen Atem, seine Schritte und das zaghafte Plätschern eines weiteren Bachlaufs, sodass selbst herunterfallende Blätter wahrnehmbar sind – Wandern mit allen Sinnen. Einer der schönsten Waldwanderwege im Département Côtes-d'Armor führt durch die ursprüngliche Bretagne – ein wildromantisches und eindrückliches Naturspektakel.
Zeit 02:31 Std.
Strecke 7,54 km
Aufstieg 91 m
Abstieg 91 m
Kondition 2
Technik 3
Erlebnis 5
Landschaft 4
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten Parkmöglichkeiten vorhanden

Charakter

Mittelschwere Wanderung, die gutes Orientierungsvermögen voraussetzt. Dort, wo über Felsen geklettert werden muss, ist sie technisch anspruchsvoll. Art des Weges: 20 % Piste und 80 % Pfad. Zusatzausrüstung: Keine. Einkehr: Keine. Beste Wanderzeit: Ganzjährig. Sehenswert Region: Die 23 km entfernte Eglise Saint-Gildas à Laniscat, Geokoordinaten 48.241998 -3.123047.

Start

Busanbindung: Keine. Pkw-Anfahrt: Die Wanderung befindet sich im Département Côtes-d'Armor, 56 km südwestlich von Saint-Brieuc. Von dort fährt man auf der D700 und D790 Richtung Plounévez-Quintin, auf der D8 Richtung Lanrivain und auf der D87 Richtung Saint Antoine, um dort links abzubiegen und bis zum Parkplatz vorzufahren. Die geografischen Koordinaten in Dezimalgrad für den Start lauten 48.333317 -3.242550.

Wegpunkt 1

Wie ist dieses Naturspektakel entstanden? Die heutigen Hügel der Bretagne sind Überreste eines ca. 300 Millionen Jahre alten Mittelgebirges. Durch tektonische Prozesse wurde die darunter liegende Granitschicht in viele Einzelsegmente geteilt. Der kontinuierliche Erosionsprozess legte diese Segmente frei. Dann wusch Regenwasser die weicheren Sedimente aus dem Erdreich und formte eine Schlucht, an deren Hängen die nun freigespülten Granitblöcke der Schwerkraft nachgaben und bis in den Talgrund herunterrollten. Dort sammelten sie sich im Bachbett des Blavet und formten das heutige Erscheinungsbild. Vom 01 Start und Ziel (245 m) steigen wir auf dem Pfad hinter der Informationstafel in die Schlucht herunter.

Wegpunkt 2

Wir ignorieren einen linken Abzweiger. Im weiteren Verlauf führen viele Trampelpfade bergab, am besten orientiert man sich an einem halbhohen Holzzaun. Aus der Ferne ist das Grollen des Baches zu vernehmen, bis wir den 02 Bachlauf des Blavet (208 m) erreicht haben. Zufällig angeordnete, riesige Granitblöcke liegen aufeinandergeschichtet, das Wasser sucht sich seinen Weg durch dieses Chaos. Auf einem Trampelpfad gehen wir 60 m bachabwärts, um dort bequem den Bachlauf zu queren und sofort halb rechts dem nun bachaufwärts führenden Pfad zu folgen. Nur wenige Stellen, an denen Bäume umgestürzt sind, müssen umlaufen werden.

Wegpunkt 3

Die riesigen Felsen weichen, es bleibt der Bachlauf. Der schmale Pfad mündet in einen breiteren Weg. Wir verlassen den Wald, rechts kann man durch das Dickicht einen Teich ausmachen. An der Straße überqueren wir die Brücke. Wir gehen dann bei der nächsten Möglichkeit links und erreichen auf dem breiten Waldweg die Staumauer des 03 Étang de Kerné Uhel (221 m). Rechts auf der Dammkrone befindet sich eine Aussichtsplattform. Auf dem Rückweg überqueren wir die grüne Brücke und gehen fortan auf der anderen Uferseite bis zur Straße zurück. Dort überqueren wir die Straße und gehen sofort rechts – vorbei an einem verrosteten Gatter. Auf dem Pfad überqueren wir einen kleinen Bachlauf und gehen fortan an diesem entlang. An einer Verzweigung der Pfade gehen wir halb links und queren nicht den Bachlauf nach halb rechts.

Wegpunkt 4

Auch in diesem Nebental des Blavet-Bachlaufs befinden sich vereinzelt riesige Granitfelsen. Einen rechten Abzweiger über den Bach ignorieren wir. Während eines leichten Aufstieges mündet unser Pfad in einen weiteren. Wir ignorieren einen linken Abzweiger und gehen auf einem Fahrweg bis zur Straße vor, an der wir links gehen. Dann verlassen wir die Straße nach links und queren das Bachbett über eine 04 alte Brücke (180 m). Direkt hinter der Brücke gehen wir nicht rechts, sondern geradeaus. Bei der darauffolgenden Weggabelung gehen wir nicht auf dem offensichtlichen Pfad geradeaus, sondern halb links durch Gestrüpp, der Pfad ist nur zaghaft zu erkennen.

Wegpunkt 5

Über eine Kunststoffpalette wird der Bachlauf gequert, ab hier ist der Pfad wieder gut zu erkennen. Auf diesem ursprünglichen Waldweg muss man gelegentlich Gestrüpp zur Seite biegen, um seinen Weg zu finden. Bei mächtigen Granitfelsen erreichen wir wieder den tosenden Bachlauf des Blavet im Tal von 05 Toul Goulic (179 m). In dem nachfolgenden Wirrwarr von Trampelpfaden ist es schwierig, den Weg zu finden. Einige Wegabschnitte sind dermaßen zugewachsen, dass sie nicht mehr begehbar sind. So müssen diese mühsam umlaufen werden. Hatten wir gerade noch den tosenden Bachlauf gehört, herrscht nun absolute Ruhe, obwohl wir direkt neben ihm wandern. Nach weiteren 150 m ist er dann wieder zu hören. An der Stelle, wo der Bach in die Unterwelt abtaucht, gelangen wir auf den Hinweg und gehen an dem halbhohen Holzzaun zum Ausgangspunkt zurück.