23 – Schutzhütte Tavri – Hütte Christos Chouliopoulos
Kreta E4 Fernwanderweg
Eine faszinierende Bergtour über das Dach der Weißen Berge mit allem, was eine alpine Hochtour mit sich bringt.
Zeit | 07:58 Std. |
Strecke | 15,96 km |
Aufstieg | 1352 m |
Abstieg | 630 m |
Kondition | 5 |
Technik | 4 |
Erlebnis | 5 |
Landschaft | 5 |
Schwierigkeit | Schwarz |
Parkmöglichkeiten | Parkmöglichkeiten vorhanden |
Charakter
Charakter: Die schwerste Bergtour dieses Wanderführers auf einem kaum auszumachenden Steig. E4-Kennzeichnungen findet man sehr selten. Art des Weges: 50 % Steig und 50 % weglos. Zusatzausrüstung: Für 2 Tage Proviant und Wasser sowie alle Ausrüstungsgegenstände für ein Biwak. Einkehr: keine. Beste Wanderzeit: Ende Mai bis Ende September. Zum Gefahrenrisiko zählt im besonderen Maße das Wetter. Bei Gewitter gibt es keine Höhlen oder Unterstände, wir befinden uns weit oberhalb der Baumgrenze. In dieser alpinen Vegetationsstufe gibt es nur vereinzelte Dorn- und Igelpolsterformationen. Bei aufkommendem Nebel ist die Orientierung nur mittels eines heruntergeladenen GPS-Tracks möglich.
Start
Busverbindung: keine. Pkw-Anfahrt: nicht möglich. Start: siehe Beschreibung Etappe 22. Koordinaten: 35.292367 24.157167.
Wegpunkt 1
Von der 01 Schutzhütte (1206 m) Tavri gehen wir auf der weiterführenden Piste hinunter in das Niato-Plateau. An seinem äußersten Rand umlaufen wir das Plateau um 180°, bis der Weg sich gabelt. Wir bleiben auf der breiteren Piste, auf dem halb linken Arm. Wir lassen die Hochebene hinter uns und überqueren eine Anhöhe.
Wegpunkt 2
Hinter der Anhöhe gabelt sich kurz der Weg. An der Stelle, wo er wieder zusammenführt, befindet sich links am Wegesrand eine E4-Markierung. Hier beginnt der 02 Aufstieg (1251 m). Wir gehen gut 400 m in einem Tal bergauf, bis dieses dann steiler und gerölliger wird.
Wegpunkt 3
In diesem Kar wandern wir 500 m, bis wir auf den rechts von uns liegenden Kamm, eine 03 Flanke des Berges Kastro (1804 m), aufsteigen. War bis hier noch ein Steig auszumachen, geht es nun weglos weiter. Es erfolgt ein zäher, 4 km langer Aufstieg – teilweise muss man die Hände zu Hilfe nehmen. Der Kamm wird immer mehr zum Grat. Bei ca. 1906 Höhenmetern verlassen wir den Grat und beginnen mit der Querung der mächtigen Nordflanke des Kastro in Richtung zweier Markierungsstangen. Die weiteren Kare, die wir queren, haben keine Markierungsstangen. Wir erreichen eine felsige Stelle und steigen zur Einsattelung hinunter. Halb links kann man bereits – bei guter Sicht! – eine mit Sträuchern bewachsene Miniebene ausmachen. Wir überqueren die Miniebene und finden weitere E4-Markierungen. Hier steigen wir halb rechts durch die Rinne zu einer weiteren Einsattelung. Im weiteren Verlauf queren wir eine Senke und gehen vorsichtig auf blank gewaschenen Felsen, um zu einer E4-Markierungsstange aufzusteigen.
Wegpunkt 4
Anschließend ignorieren wir den weiter rechts stehenden E4-Markierungspfeiler. Stattdessen folgen wir den schwarz-gelben Markierungen auf den Steinen. Es geht ein kurzes Stück bergab, um bei der nachfolgenden Anhöhe den Hang schräg hinunter zu queren, bis wir links an felsigen Stellen vorbeigehen und in einer Ebene ankommen. Weit unterhalb des rechts oberhalb von uns liegenden Kamms queren wir nun kontinuierlich den Hang, bis zu einer Einsattelung mit einem E4-Markierungspfeiler. Wir laufen durch eine 04 bizarre Felsenwelt (2015 m). Auf der Einsattelung angekommen, gehen wir 200 m halb links entlang, bis wir dann halb rechts den Hang anfangen zu queren und bis zur nächsten Einsattelung vorgehen. Hier gehen wir bei einem Markierungspfeiler durch die Felsöffnung. Mit 2073 m haben wir den höchsten Punkt der heutigen Bergtour überschritten.
Wegpunkt 5
Am Scheitelpunkt dieser Bergtour wehen oft sehr starke Nordwestwinde. Es folgt ein Abstieg in eine braune steinerne Wüste. Der bergab führende Pfad durch das Hochtal ist wider Erwarten gut markiert. Nach 2,5 km öffnet sich das Hochtal nach rechts, während wir halb links den Markierungspfeilern folgen. Nur kurz später sehen wir in der Ferne, auf einer Einsattelung, die verschlossene Hütte 05 Christos Chouliopoulos (1967 m). Die Hütte befindet sich oberhalb des kleinen Plateaus Katsiveli am Rande des Svourichti-Gipfels im Zentrum der Weißen Berge. Sie wurde nach dem Bergsteiger Christos Chouliopoulos benannt und 1994 fertiggestellt. Die Hütte bietet Platz für 22 Personen und ist auf Anfrage vom Bergsteigerklub Club Chania (http://eoshanion.gr) erhältlich. Unterhalb der Hütte, in der nachfolgenden Ebene, kann man sein Biwak aufschlagen oder eine Schlafgelegenheit in der Hirtenhütte wahrnehmen. Im Herbst 2016, nach einem extrem trockenen Winter und Sommer, führte diese kein Wasser mehr!