60 – Dolomiten–Höhenweg 3 – Etappe 3 von 12
Dolomiten
Bis auf die zwei kurzen Teilstücke entlang einer Straße erwartet uns eine landschaftlich faszinierende Etappe. Den Auftakt bildet die wunderschöne Aussicht vom Rifugio Maggiore Angelo Bosi: Richtung Osten die Drei Zinnen und in südöstlicher Richtung die höchsten Gipfel der Cadinigruppe mit der 2.820 m hohen Cima Eötvös und der 2.839 m hohen Cima Cadin di San Lucano. Sie bilden den südlichen Abschluss der Sextner Dolomiten. Der nächste Höhepunkt ist das abgelegene Valle di Popena, benannt nach dem 3.152 m hohen Piz Popena. Neben dem Monte Cristallo und der Cima di Mezzo ist er einer der drei Cristallino di Misurina. Der Aufstieg zum Rifugio Vandelli führt an einem kleinen Wasserfall vorbei. Oberhalb der Baumgrenze schaut man dann über das Val Sorapiss bis zu den Sextner Dolomiten, nun von Süden. Hinter dem Rifugio Vandelli liegt der malerische Lago di Sorapiss mit der Felsnadel Dito di Dio. Auf dieser Etappe lohnt es sich, immer wieder innezuhalten und sich von der Natur verzaubern zu lassen.
Zeit | 05:30 Std. |
Strecke | 16,2 km |
Aufstieg | 950 m |
Abstieg | 1250 m |
Kondition | 4 |
Technik | 3 |
Erlebnis | 4 |
Landschaft | 4 |
Schwierigkeit | Rot |
Parkmöglichkeiten | - |
Charakter
Anstrengende Tour aufgrund der Länge und der Höhenmeter. Die Wegfindung ist aufgrund fehlender Wegmarkierungen schwierig und erfordert intuitives Gehen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit werden für den Aufstieg zum Rifugio Vandelli benötigt. Art des Weges: 30 % Straße, 30 % Schotterpiste und 40 % Pfad. Zusatzausrüstung: Wanderstöcke. Einkehr: keine unterwegs. Beste Wanderzeit: Ende Juni bis Anfang Oktober. Hinweis: Nach der Recherchereise im Sommer 2019 wurde der Wanderweg 222, auf dem Teilstück zwischen der SP49 zur Fortella Popena gesperrt, weil der Abstieg über Holztreppen an der Fortella Popena abgerutscht ist. Für den erfahrenen Bergsteiger stellt der Abstieg über das Schotterfeld, anstatt über die Holztreppen, kein Problem dar. Vorsichtshalber sollte man beim Tourismusbüro in Cortina erfragen, inwieweit der Pfad begehbar ist, bevor man sich auf den Weg macht! Hinweis: Nach starken Regenfällen können Teilstücke des Pfads durch das Bachbett im Valle di Popena unpassierbar werden!
Start
Startpunkt/Einstieg/Abbruch: Das Rifugio Maggiore Angelo Bosi ist mit einem Taxi über eine Zubringerstraße erreichbar oder zu Fuß über die Tour 59. Einstieg/Abbruch: Bei km 11 erreicht man den Passo Tre Croci und eine Bushaltestelle. Endpunkt: Das Rifugio Vandelli ist nur zu Fuß erreichbar und befindet sich am Anfang der Tour 61.
Wegpunkt 1
Direkt vor dem 01 Rifugio Maggiore Angelo Bosi (2.205 m) beginnt der steil bergab führende Pfad. Wir queren ein erstes Mal die Zufahrtsstraße zum Rifugio. Sobald wir das zweite Mal an die Straße gelangen, folgen wir dieser bergab. Nach der ersten 180°-Kehre der Straße nehmen wir sofort den scharf nach rechts abzweigenden Pfad und gelangen auf eine weitere Straße, auf der wir zunächst talwärts gehen.
Wegpunkt 2
Nach wenigen Metern versperren riesige auf die Straße gelegte Felsen das Weiterkommen mit einem Pkw. Aufgemerkt: Direkt nach weiteren vier Haarnadelkurven – hinter den Felsen auf der Straße – zweigen wir rechts in den Wald ab. An dieser Stelle befinden sich keine Wegweiser, leicht geht man geradeaus weiter. Nicht auf allen Teilstücken ist dieser selten begangene Pfad eindeutig zu erkennen. Hören wir bereits Fahrgeräusche von der Straße, kommen wir an Strommasten vorbei, der Pfad wird zum Weg und wir erreichen die 02 Strada SP49 (1.612 m). Auf dieser gehen wir links und kommen an der im Jahre 2019 eröffneten Malaga Maraia vorbei, wo es leckeren Kuchen und Espresso gibt sowie auch frisches Trinkwasser an einer Quelle, aber leider keinen Mittagstisch für hungrige Wanderer. Auch kann man dort nicht übernachten.
Wegpunkt 3
Wir setzen unseren Weg entlang der Straße fort. Dort, wo sie dann links über eine Brücke weiterführt, gehen wir aber geradeaus auf dem Wanderweg 222 Richtung Val Popena. Mal am Ufer eines Trockenflussbetts und dann wieder im Flussbett marschieren wir auf einem nicht immer eindeutigen Pfad gemächlich bergauf durch das wildromantische Valle di Popena. Bei einer Kreuzung mehrerer Pfade gehen wir durch das vor uns liegende Bachbett und folgen weiter dem Wanderweg 222 bis zu einer Ruine und der dahinterliegenden 03 Forcella Popena (2.213 m). Wir lassen die Erosionsrinne rechts liegen und steigen über die verbliebenen Holztreppen ab. Am Ende der Holztreppen steigen wir dann in die Erosionsrinne und auf einem extrem rutschigen (Wanderstöcke sind hier sehr hilfreich) und steilen Untergrund ab. Nach mehreren Kehren gehen wir rechts (Richtung Westen), um dort eine weitere Erosionsrinne zu queren und den Wegweiser mit der Aufschrift Torrente Rudavoi (Wanderweg 222) zu erreichen.
Wegpunkt 4
Wir traversieren zunächst durch Geröllhalden unterhalb von Felsspitzen, bis der Pfad durch Latschenkiefern und Grashänge steil bergab führt. Nach längerem Abstieg ignorieren wir den links bergab führenden Pfad und gehen geradeaus auf dem Wanderweg 222 weiter. Der Pfad endet vor einer Straßenbrücke, die wir von links nach rechts überqueren. Entlang der Straße wandern wir bis zu einem Holzgatter, durch das wir die Straße nach links verlassen. Bei der ersten Weggabelung gehen wir rechts, parallel zu einem Wasserkanal. Kurz später queren wir diesen Kanal nach rechts, um dann vor einem Betongebäude auf dem Pfad rechts bergauf zu steigen. Auf dem nachfolgenden Weg gehen wir parallel zur Straße, bis der Pfad am 04 Sentiero 215 (1.763 m) endet. Würde man noch ca. 200 weitere Meter auf der Straße bergauf gehen, so käme man zu einer Bushaltestelle am Passo Tre Croci.
Wegpunkt 5
Auf dem Sentiero 215 gehen wir links Richtung Rifugio Vandelli. Zunächst führt der Pfad gemächlich durch den Wald, aber hinter einem Wasserfall wird der Anstieg dann steiler. Bei der darauffolgenden Weggabelung gehen wir halb rechts, der Arm ist auch ausgeschildert Richtung Rifugio Vandelli. Dann geht es über Metalltreppen und einen schmalen, mit Stahlseilen gesicherten Pfad, für den Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ein Muss sind. Der Wanderweg gabelt sich abermals, links führt der Wanderweg 243 zum 05 Rifugio Vandelli (1.928 m), rechts führt der Wanderweg 215 zum Lago del Sorapiss.