66 – Playa Negrin

La Gomera

Die Länge aller einzelnen Strandabschnitte beträgt auf La Gomera ca. 15 km. 16 Strände sind mit dem Pkw erreichbar und weitere 14 Strände über Wanderwege. Im Vergleich zu Fuerteventura ist die Entstehungsgeschichte von La Gomera ca. 10 Millionen Jahre später datiert. So schritt der Erosionsprozess nicht so weit voran, um an den mächtigen Schluchtausläufen Strände zu schaffen. Ein besonderer Leckerbissen unter den Stränden ist der absolut abgelegene Playa Negrin. Ein klares Indiz für seine Abgeschiedenheit, man findet kein einziges eingestelltes Foto bei Google Earth. Ein spannendes Abenteuer, denn der Strand liegt an einem extrem zerklüfteten Küstenabschnitt, inmitten einer einzigartigen Landschaftskulisse.
Zeit 01:42 Std.
Strecke 3,4 km
Aufstieg 436 m
Abstieg 436 m
Kondition 3
Technik 5
Erlebnis 5
Landschaft 4
Schwierigkeit Schwarz
Parkmöglichkeiten Parkmöglichkeiten vorhanden

Charakter

Eine nur kurze aber technisch sehr anspruchsvolle Wanderung im weglosen Gelände, die Erfahrung bei der Orientierung an Landschaftsmerkmalen voraussetzt. Art des Weges: 10 % Pfad und 90 % weglos. Notwendige Ausrüstung: Wanderstöcke und ein extrem stabiler Wanderschuh. Es gibt keine Einkehrmöglichkeit auf der Wanderung. Beste Wanderzeit: ganzjährig.

Start

Busanbindung: keine. Pkw Anfahrt: Von Vallehermoso fahren wir auf der GM-1 zunächst Richtung Valle Gran Rey, bis wir rechts Richtung Alojera auf die CV-16 abbiegen. Nach bereits 700 m biegen wir rechts Richtung Tazo und Arguamul ab. Nach einem längeren Stück auf einer Piste zweigen wir dann links Richtung der Streusiedlung von Tazo ab. Dort angekommen fahren wir direkt an der kleinen Kirche vorbei, ignorieren alle Abzweiger nach links, um hinter dem letzten Haus, rechts befindet sich eine kleine Schlucht, in der Linkskehre bei einer kleinen Parkbucht zu parken. Geokoordinaten Parkplatz: 28.18395 -17.313017.

Wegpunkt 1

Vom (01) Start und Ziel (310 m) gehen wir 50 m auf der Anfahrtsstraße zurück, um dann auf Höhe der Einfahrt zu dem Anwesen, hier befindet sich auch ein Steinmännchen, auf einem gut auszumachen Pfad, bergab zu steigen. Zwischen Palmen hindurch wandern wir, queren ein Barranco und nach weiteren 65 m abermals ein Barranco. Hinter einem kleinen Bergrücken führt dann der Pfad in einer kleinen Schlucht, oberhalb eines Barrancos, um nach 250 m dieses Barranco zu queren. Dieser Übergang ist nicht einfach zu finden, daher ist er zusätzlich mit Steinmännchen markiert. Der schmale bergauf führende Pfad ist und intensiv mit Steinmännchen markiert und wir erreichen eine Einsattelung. In gut 100 m Entfernung befindet sich links von uns der Pico de Herrera.

Wegpunkt 2

Nach Überschreitung der Einsattelung sieht man tief unterhalb das Meer. Wir queren den Hang nach halb rechts, um auf einen markanten Bergrücken zu gelangen, der sich Richtung Meer bergab schlängelt. Das nachfolgende Stück ist komplett weglos. Das Gelände ist steile, der Untergrund geröllig und rutschig, vorbei kommen wir an wenigen blattlosen Wolfsmilchgesellschaften. Nach 200 m beginnen (02) Abstieg (264 m) in das 60 m tiefer gelegene Barranco, dem wir weiter bergab folgen. Als Variante kann man auch noch weitere 185 m auf dem ursprünglichen Bergrücken bergab gehen, um dort halb rechts auf einem weiteren bergab führenden Bergrücken den Abstieg fortzusetzen.

Wegpunkt 3

Beide Varianten münden in die gleiche (03) Schlüsselstelle (124 m), wir stehen an einen für den Normalwanderer unüberwindbaren trockenen Wasserfall. Rechts an diesem vorbei befinden sich Ziegenspuren, hier besteht Absturzgefahr. Wir steigen 5-7 m links - mit Blick zum Meer - vom Wasserfall zu einer Abbruchkante auf, es geht durch eine Mischung aus Sand und Gestein. Dort angekommen kann man tief in die Schlucht herunterschauen. Vor uns liegt ein steiler, von Erosion geprägter Hang.

Wegpunkt 4

Vereinzelte aus dem Untergrund herauserodierte Steine geben halt beim Abstieg, Wanderstöcke sind auf diesem Stück unerlässlich. Während des Abstiegs queren wir den Hang nach links, um unterhalb einer Felswand durch weichen Sand in das (04) Barranco (33 m) abzusteigen. Dort angekommen wandern wir durch eine einmalige zerklüftete Landschaft. Einmal stockt der Atem noch, die Schlucht verengt sich und wir stehen vor einer riesigen Felswand. Geht es hier weiter? Aber der Schluchtauslauf macht nur eine scharfe Linkskehre gefolgt von einer Rechtskehre, bis er schlussendlich in das Meer mündet.

Wegpunkt 5

Wir haben den wunderschönen (05) Playa Negrin (0 m) erreicht. Der Strand ist je nach Stand der Gezeiten 175 m lang und 5 und 15 m breit. Zwischen prachtvollen platt geschliffenen Steinen befinden sich viele schwarzsandige Strandabschnitte, die in der absoluten Abgeschiedenheit zum Verweilen einladen. Wir gehen auf den bekannten Hinweg zurück zum Ausgangspunkt.