10 – Faro de Orchilla – Cueva del Faro – Nullmeridian
El Hierro
Die einmalige Wanderung beginnt gleich mit einem Paukenschlag, nämlich der Durchquerung eines 400 m langen Lavatunnels. Danach besteigen wir die Montana de Orchilla oberhalb der Punta de la Orchilla. Neben dem Hauptkrater kommen wir an weiteren kleinen Nebenkratern vorbei – ein faszinierendes Farbspiel aus rotbraunem Gestein. Bis 1492 glaubte man, dass der Leuchtturm von Orchilla der westlichste Punkt der bekannten Welt sei, also El Hierro am äußersten Rand der Erdscheibe liege. Der Weg führt außerdem vorbei am Monument des Nullmeridians. 1883 holten die Engländer dann den Nullmeridian nach Greenwich. Eine Wanderung mit vielen außergewöhnlichen Erlebnissen.
Zeit | 01:45 Std. |
Strecke | 4,2 km |
Aufstieg | 190 m |
Abstieg | 180 m |
Kondition | 1 |
Technik | 2 |
Erlebnis | 5 |
Landschaft | 5 |
Schwierigkeit | Blau |
Parkmöglichkeiten | Parkmöglichkeiten vorhanden |
Charakter
Prinzipiell eine einfache Wanderung, aber im Lavakanal und auf den Lavafeldern besteht Verletzungsgefahr an dem messerscharfen Gestein. An mehreren weglosen Abschnitten im Gelände muss man sich richtungsbezogen zurechtfinden können. Art des Weges: 30 % weglos 70 % auf einer Piste. Zusatzausrüstung: eine extrem lichtstarke Taschenlampe. Das Licht eines Smartphones wird sofort von dem Dunkel der Höhle geschluckt. Antiseptische Feuchttücher zur Desinfektion bei Verletzungen. Einkehrmöglichkeit: keine weit und breit in Sicht. Beste Wanderzeit: ganzjährig. Erlebnis: Die Erkundung des 400 m langen Lavakanals ist ein unvergessliches Abenteuer.
Start
Busverbindung: keine. Pkw-Anfahrt: Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt im Südwesten der Insel und ist 42 km von Valverde entfernt. Man fährt zunächst auf der Straße HI-5, vorbei an Frontera, dann weiter auf der HI-550 und biegt im weiteren Verlauf rechts auf die HI-503 ab. Anschließend folgt man der Ausschilderung bis zum Leuchtturm, wo man bequem parken kann. Geokoordinaten: 27.706417 -18.146500.
Wegpunkt 1
Bei dem weißen Wasserkasten, 75 m vor dem (01) Faro de Orchilla (108 m), orientieren wir uns Richtung Meer und hölzernem Kreuz. Auf dem Weg zum Kreuz treffen wir auf den Treppenabstieg in den Lavatunnel.
Wegpunkt 2
Ein solcher Lavatunnel entsteht, wenn flüssiges Magma für längere Zeit sehr gleichmäßig innerhalb eines Lavastroms fließt. Dabei bildet sich zunächst ein Lavakanal, an dessen Oberfläche das Material langsam abkühlt, wodurch sich eine Decke ausbildet. Unterhalb der Tunneldecke kann die Lava aber weiterhin fließen, da sie von der kühleren Luft isoliert ist und für längere Zeit ihre hohe Temperatur hält. Erlischt die Förderung, so fließt das Material noch aus der Röhre heraus; was bleibt, ist der Lavatunnel. Während der Expedition durch die Höhle ist die Tunneldecke an einigen Stellen eingebrochen und es sind Öffnungen entstanden, sogenannte Skylights. Schlussendlich erreichen wir den (02) Ausgang der Cueva del Faro (100 m), auf einem Pfad laufen wir bis zur Schotterpiste.
Wegpunkt 3
Exakt auf Höhe des Abzweigers zum Leuchtturm gehen wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite weglos auf einer gedachten Linie zwischen unserem Standort und der weißen Messsäule der (03) Montana de Orchilla (221 m) bergauf. Wir wandern rechts an einem ersten kleinen Vulkankegel vorbei, um dann kurzfristig auf einem Pfad zu einem zweiten Vulkankegel zu gelangen, der halb rechts von uns liegt. Kurz vor zwei mächtigen Vulkanbomben steigen wir links zum Vulkankrater auf, der mit einem herrlichen Panoramablick aufwartet.
Wegpunkt 4
An der Messsäule vorbei geht es weiter auf dem Kraterrand, wobei wir einen weiteren, rechts vor uns liegenden Nebenkrater passieren. Sobald wir die Anfahrtsstraße zum Leuchtturm sehen, steigen wir gut 80 m nach rechts ab. Bereits unterhalb des Nebenkraters queren wir diese in einer langen Rechtskehre, bis wir festeres Gestein erreichen, um dort in die Hochebene abzusteigen. Auf einer Piste gehen wir bis zur (04) Straße HI-500 (142 m) vor und folgen der Ausschilderung Richtung Nullmeridian. Nach 190 m, bei einem Steinmännchen und einer Markierung, verlassen wir die Piste auf einen Pfad.
Wegpunkt 5
Nach einem kurzen Wegabschnitt in einem Trockenbachbett mündet dieses wieder in die Piste, wir erreichen den (05) Nullmeridian (58 m). Es folgt die Schlüsselstelle der Wanderung: 5–10 m vor dem Nullmeridian verlässt nach halb links, schräg auf das Meer zu, ein unscheinbarer Pfad die Piste. Zur ergänzenden Orientierung halten wir Ausschau nach einem Steinmann. Wir gehen in einem Trockenbachbett/großen Spülfeld und erreichen nach 165 m Aa-Lava. Der Untergrund sieht aus wie ein frisch gepflügter Ackerboden, besteht aber aus sehr scharfkantigen Blöcken und Schollen. Am oberen Klippenrand angekommen, orientieren wir uns im weglosen Gelände an dem oberhalb stehenden Leuchtturm, dem Ausgangspunkt der Wanderung.