35 – Fannichs Mountains

Nordschottland

Je weiter man in den Norden Schottlands vordringt, umso schlechter werden die Straßen und umso weniger Wanderer trifft man in den Bergwelten. Die Wildnis allein reicht jedoch nicht immer aus, um den erfahrenen Bergsteiger zufriedenzustellen. Wie wäre es mit den Fannichs Mountains? Dabei handelt es sich um eine lange Kette von Bergspitzen in den nordwestlichen Highlands mit den zwei dominierenden Gipfeln Sgùrr Mor (1110 m) und Sgùrr nan Clach Geala (1093 m). Die Wanderung führt zu dem schönsten Gipfel, dem Sgùrr nan Clach Geala, und gleich noch über zwei weitere Munros, die die in Schottland so magischen 3000 ft übersteigen und die der Kultszene der Munro-Bagger so heilig sind! Auf dieser langen und naturnahen Wanderung dringen die Eindrücke nachhaltig in unsere Gefühls- und Gedankenwelt ein, mit etwas Glück kommen wir im Jetzt und Hier an.
Zeit 06:55 Std.
Strecke 18,6 km
Aufstieg 1044 m
Abstieg 1044 m
Kondition 4
Technik 3
Erlebnis 4
Landschaft 5
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten Parkmöglichkeiten vorhanden

Charakter

Schwere Wanderung aufgrund der Streckenlänge und Höhenmeter. Gefordert ist die Befähigung zur visuellen Orientierung auf jeweils einem Streckenabschnitt beim Aufstieg sowie beim Abstieg. Bei Nebel ist die Orientierung nur mittels eines GPS-Gerätes möglich. Art des Weges: 20 % Piste, 20 % weglos und 60 % Pfad. Zusatzausrüstung: Keine. Einkehr: Keine auf der Wanderung. Beste Wanderzeit: Mai bis September. Sehenswert Region: Bone Caves, Entfernung 60 km, Geokoordinaten 58.115480 -4.966775.

Start

Pkw-Anfahrt: Der Start befindet sich 26 km südlich von Ullapool. 6,1 km nachdem man von der A835 auf die A832 abgezweigt ist, erreicht man auf der rechten Seite einen Parkplatz. Gegenüber führt eine Piste in die Landschaft. Geokoordinaten: 57.736600 -5.088217. Busanbindung: keine.

Wegpunkt 1

Vom Parkplatz am 01 Start und Ziel (293 m) gehen wir auf der Schotterpiste Richtung Loch Fanninch. Bei der darauffolgenden Wegekreuzung gehen wir dann links über die Brücke und im weiteren Verlauf durch ein kleines Waldstück, um abermals einen breiteren Bachlauf auf einer Fußgängerbrücke zu überqueren. Es folgt ein Abschnitt parallel zu einem weiteren Bachlauf bis zu zwei Steinmännchen, die den auf der anderen Uferseite weiterführenden Pfad markieren. Es folgt ein langer und kontinuierlicher Aufstieg durch ein lang gezogenes Tal. Auf halber Strecke bis zur nachfolgenden Einsattelung kommen wir an einer Ruine vorbei.

Wegpunkt 2

Das Tal wird zunehmend schmaler. Wir überqueren einen Bachlauf, steigen zu einer Anhöhe und dann zu einer 02 Einsattelung (556 m) auf. An dieser Stelle befindet sich auch ein kleiner, aus Steinen aufgehäufter Windschutz. Hier verlassen wir den Pfad nach links und gehen nun weglos zu der Einsattelung zwischen dem rechten Sgùrr nan Each und dem linken Sgùrr nan Clach Geala.

Wegpunkt 3

Bei guter Sicht kann man als einen Wegpunkt den riesigen Fels anpeilen. Beim Aufstieg orientiert man sich mehr in Richtung des linken Berghangs, da mittig bis rechts ein Felsband den Aufstieg erschweren würde. Sobald man sich bis auf 100 m dem riesigen Fels genähert hat, quert man den Hang nach halb rechts, um den niedrigsten Punkt der Einsattelung zu erreichen. Von dort folgt man rechts dem Pfad in Richtung des Munros 03 Sgùrr nan Each (923 m). Richtung Süden blickt man auf den Loch Fannich, die Sicht auf die unzähligen Gipfel ist einfach grandios. Richtung Norden lässt sich das markante Bergmassiv des An Teallach mit dem dahinter liegenden Atlantik ausmachen.

Wegpunkt 4

Wir setzen unsere Erkundungsrunde auf dem Küstenpfad fort, um dann vor einer felsigen Landzunge rechts landeinwärts zu gehen, abermals auf einem schwach ausgeprägten Pfad, genau entgegengesetzt zur Landzunge. Der Pfad steigt bis zu einem großen Stein auf. Halb links sehen wir einen Sendemast und steigen nun halb links bis zu dem kleinen Gipfelplateau 04 Sithean Mor (164 m) auf. Besonders bei Abendstimmung und schönem Wetter genießt man einen wunderschönen Fernblick auf den Atlantik zur einen und auf die mächtigen Berge zur anderen Seite.

Wegpunkt 5

Zwischen diesem See und einem riesigen Stein – wurde wohl an dieser Stelle bei der letzten Eiszeit vergessen – queren wir die Hochebene und folgen im weiteren Verlauf dem weithin sichtbaren Pfad auf den nächsten Gipfel, den 05 Meall a‘ Chrasgaidh (934 m). Über seinen lang gezogenen nordöstlich ausgerichteten Bergrücken beginnen wir mit dem weglosen Abstieg. Sobald dieser Bergrücken an einer felsigen Stelle anfängt in südwestliche Richtung abzufallen, orientieren wir uns mehr halb rechts in Richtung der großen Brücke am See, also an unserem Aufstieg. Sobald wir im Tal den Aufstieg durch das Hochtal ausmachen können, gehen wir unter Berücksichtigung der Geländegegebenheiten möglichst direkt auf diesen Wegpunkt zu. Der Abstieg über die Moor- und Heidelandschaft ist kräfteraubend und bei Nebel eine echte Herausforderung. Sobald wir den Pfad vom Hinweg erreicht haben, gehen wir auf dem bekannten Hinweg zurück.