36 – Bystr, 2248 m

Nach der Biwakübernachtung in dem 01 Koliba pod Klinom (1374 m) gehen wir auf dem weiterführenden Pfad nur einige Meter bergauf, um dann bei der Weggabelung rechts in Richtung des Berges Bystrá weiter aufzusteigen. Ein natürlicher, mal nicht mit Felsen verlegter Pfad schlängelt sich durch eine einmalige Naturlandschaft.

Zunächst sind die Berghänge noch mit wenigen Latschenkiefern bewachsen, dann geht es über sattgrüne Wiesenlandschaften sehr steil bergauf bis zum 02 Bystré sedlo (1946 m). Die Einsattelung beschreibt gleichzeitig die Grenzlinie zwischen Polen und der Slowakei. Richtung Norden sieht man im Tal die Schronisko PTTK na Hali Ornak (Ornak-Hütte) und den kleinen See Smreczyński Staw (siehe Tour 73).

Nach einer 180°-Kehrtwendung orientieren wir uns Richtung Süden. Es geht durch sehr steiles Gelände – wahrhaftig ein Kampf gegen die Schwerkraft – auf einem schmalen Pfad, der kurz später zum Grat wird, bis auf den Gipfel des 03 Bystrá (2248 m). Eine spektakuläre Fernsicht: Im Westen liegt – wie kann es auch anders sein – die Westliche Tatra, im Norden kann man sogar die Vororte der polnischen Stadt Zakopane ausmachen, Richtung Süden schaut man über das Liptauer Becken bis in die Niedere Tatra und Richtung Osten präsentieren sich bei guter Sicht die mächtigen Felsspitzen der Hohen Tatra.

Vom Gipfel führt ein Bergrücken in südwestliche Richtung bis zum Berg Nižné Bystrá. Wir hingegen beginnen mit dem Abstieg über den zweiten Bergrücken in südöstlicher Richtung. Noch bevor wir eine Einsattelung erreichen, sehen wir rechts einen einzelnen See (gemeint sind nicht die zwei nebeneinanderliegenden Seen). Hier befindet sich auch ein gelber Richtungspfeil. Über den nachfolgenden Pfad steigen wir zum 35 m breiten 04 Nižné Bystré pleso (1837 m) ab – der untere Bystré-See ist eher ein Tümpel als ein See! Wir haben die Bystré Dolina erreicht und es folgt ein selten begangener Weg, oft müssen wir uns durch das Gestrüpp drängen.

Immer entlang eines Bachlaufes folgt ein sehr langer Wegabschnitt bis zur Baumgrenze. Ein breiterer Waldweg schließt sich an den Pfad an. Der darauffolgende Forstweg gabelt sich bei einem Bachlauf, wir gehen halb rechts. Richtung Osten kann man bei guter Fernsicht sehr schön den Kriváň (siehe Wanderung 38) sehen. Auf Höhe einer alten Hütte geht es dann ein kurzes Stück auf einem perfekt ausgebauten Forstweg weiter. Aufgemerkt! An der Stelle, wo der Weg eine scharfe Linkskurve beschreibt – geradeaus geht es direkt auf die Felder –, gehen wir halb rechts. Bei dem weiterführenden Pfad in westlicher Richtung handelt es sich um den Wanderweg Tatra-Magistrale. Wir finden einen rot markierten Wanderweg vor und laufen an einer Quelle vorbei. Quer über eine große Wiese ist die Streckenführung nicht eindeutig. Im darauffolgenden Waldstück folgen wir dann der Ausschilderung Richtung Račkova Dolina. Dort, wo wir ein Haus mit einem roten Dach vorfinden, halten wir uns an der Weggabelung halb links. Wir folgen Wegweisern Richtung 05 Úzka Dolina (836 m). An der Asphaltstraße angekommen, wandern wir halb rechts, überqueren den Bachlauf und erreichen den Ausgangspunkt.