59 – Dolomiten–Höhenweg 3 – Etappe 2 von 12

Dolomiten

Bei guter Fernsicht ergibt sich bereits vom Berggasthof Plätzwiese eine faszinierende Aussicht auf die 3.146 m hohe Nordostflanke der Hohen Gaisl, die die Italiener aufgrund des auffälligen roten Gesteins Croda Rossa d’Ampezzo nennen. Vom Fuße dieses höchsten Gipfels der Pragser Dolomiten steigen wir ins Höhlensteintal herunter. Wir befinden uns nun im Reich der Sextner Dolomiten und steigen auf das Hochplateau zwischen dem Monte Piana und Monte Piano. Während des Gebirgskrieges (1915 bis 1917), oft auch Dolomitenkrieg genannt, zwischen Österreich-Ungarn und Italien war dies ein sehr umkämpftes Gebiet. Ca. 14.000 Soldaten, Österreicher und Italiener, ließen ihr Leben an diesem Berg. Am Nordgipfel (Monte Piano) hatten die Österreicher ihre Stellungen, am Südgipfel (Monte Piana) die Italiener. Zur Verteidigung wurden Tunnel, Stollen und Schützengräben errichtet, die heutzutage im Freilichtmuseum Monte Piana besucht werden können. Weitere Fundstücke können in der kleinen Sammlung des Rifugio Maggiore betrachtet werden. Auf dem verbliebenen Wegstück schauen wir direkt auf die Westflanke des meistfotografierten Berges und Wahrzeichens der Dolomiten – die Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo).
Zeit 05:00 Std.
Strecke 13,4 km
Aufstieg 1150 m
Abstieg 950 m
Kondition 4
Technik 3
Erlebnis 4
Landschaft 5
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten -

Charakter

Anstrengende Tour mit vielen Höhenmetern. Aufgrund vieler Pfade ist die Wegfindung – besonders bei schlechter Sicht – am Monte Piana und Monte Piano schwierig. Art des Weges: 25 % Schotterpiste und 75 % Pfad. Zusatzausrüstung: keine. Einkehr: km 2,0 Dürrensteinhütte (Rifugio di Vallandro) und km 7,5 Restaurant Drei Zinnen Blick. Beste Wanderzeit: Ende Juni bis Anfang Oktober.

Start

Startpunkt/Einstieg/Abbruch: Der Berggasthof Plätzwiese ist von der nur 300 m entfernten Bushaltestelle Plätzwiese (Prato Piazza) einfach zu erreichen. Zu Fuß erreicht man den Startpunkt am Ende der Tour 58. Endpunkt/Einstieg/Abbruch: Das Rifugio Maggiore Angelo Bosi ist mit einem Taxi über eine Zubringerstraße oder zu Fuß erreichbar und befindet sich am Anfang der Tour 60.

Wegpunkt 1

Auf dem Wanderweg 37 gehen wir vom 01 Berggasthof Plätzwiese (2.000 m) in südöstlicher Richtung am Berghotel Hohe Gaisl vorbei. Den linken bergauf führenden Abzweiger zur Almhütte Plätzwiese – hier gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten – lassen wir aus. Hinter einer Brücke gehen wir an der Weggabelung halb links bergauf. Vor uns liegt das 1888–1895 gebaute Fort Prato Piazza (Sperrwerk Plätzwiese), es gehörte zu den österreichischen Befestigungsanlagen an der italienischen Grenze.

Wegpunkt 2

Kurz vor der Dürrensteinhütte (Rifugio di Vallandro) gehen wir links und dann bergauf durch den Berghang hinter der Hütte. Der Wanderweg 34 zum Strudelkopf führt zunächst Richtung Osten, bis er dann Richtung Nordosten über Bergwiesen bis zum 02 Strudelkopfsattel (2.211 m) ansteigt. Direkt hinter einer Ruine gehen wir dann links auf dem Wanderweg 34 Richtung Landro (Höhlenstein) weiter. Es folgt ein landschaftlich reizvoller Abstieg durch das Helltal. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit werden auf dem Steig aus dem Ersten Weltkrieg benötigt, der abschnittsweise mit Drahtseilsicherungen versehen ist und auch einen kurzen Tunnel beinhaltet.

Wegpunkt 3

Nach langem Abstieg erreichen wir das Höhlensteintal und gehen zunächst am Bachlauf entlang. An der Hauptstraße gehen wir links über die Brücke, dann hinter der Brücke rechts und schließlich am Parkplatz vorbei bis zum 03 Drei-Zinnen-Blick (1.391 m). Wir folgen dem Wanderweg 6 Richtung Osten, auch ausgeschildert zum Monte Piano. Nach ca. 250 m gehen wir an der Weggabelung halb rechts und überqueren nach einem längeren Stück eine Brücke. An der sofort darauffolgenden Gabelung gehen wir halb links auf dem bergan führenden Pfad. Nach sehr steilem Aufstieg, teilweise durch Metallketten versichert, erreichen wir einen Soldatenfriedhof, der auf einem schmalen Bergrücken liegt.

Wegpunkt 4

Dort, wo der Klettersteig beginnt, setzen wir rechts auf einem schmalen und exponierten Geröll-Felsband unseren Weg fort, bis wir dann über Treppen an Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg vorbeigehen. Wir erreichen das Hochplateau unterhalb des 2.306 m hohen Monte Piano und folgen dem Wanderweg 6 a. Auf dem Weg zur 2.201 m hohen Forcellla dei Castrati kommen wir an der Glocke der Freundschaft und Eintracht (um den Frieden zwischen den Völkern dauerhaft zu wahren) der 04 Campana dell'Amicizia (1.972 m) vorbei. Das gesamte Hochplateau ist von Schützengräben durchzogen, was die Wegfindung erschwert.

Wegpunkt 5

Vor einem weiteren Gedenkstein für die Opfer des Ersten Weltkrieges ignorieren wir den rechten Abzweiger und gehen geradeaus weiter, nun in Richtung des 2.324 m hohen Südgipfels des Monte Piana. 50 m vor einem weiteren Denkmal gehen wir links um eine Holzhütte herum, nun auf dem breiten Wanderweg 122 bis zum 05 Rifugio Maggiore Angelo Bosi (2.205 m).