43 – Dolomiten–Höhenweg 2 – Etappe 14 von 21

Dolomiten

Majestätisch, prachtvoll und einmalig ragen die Berge aus Korallen auf dieser Wanderung in die Höhe. Die einst (na ja, es war vor 25 Millionen Jahren) bunt schimmernden Korallen des heutigen Gebirgsmassivs Pale di San Martino haben längst ihre Farbenpracht verloren. Nur in der Blauen Stunde erröten sie immer mal wieder, ein Phänomen, das jeder Wanderer kennt, aber immer wieder in Staunen versetzt – Enrosadira oder auch bekannt unter dem Begriff Alpenglühen. Die Emotionen überwältigen jeden in dieser Welt atemberaubender Schönheit und tiefer Mystik.
Zeit 02:30 Std.
Strecke 4,8 km
Aufstieg 270 m
Abstieg 500 m
Kondition 3
Technik 4
Erlebnis 5
Landschaft 5
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten -

Charakter

Alpine Erfahrung sowie absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind essenziell. Auf den drahtseilgesicherten Teilstücken benötigt man kein Klettersteigset. Die Seilsicherung ist hilfreich, um das Gleichgewicht zu halten. An wenigen Stellen kann aber auch schon einmal ein kurzer Armkrafteinsatz notwendig sein. Bei einer plötzlichen Wetterverschlechterung gibt es keine Rückzugsorte. Bei winterlichen Bedingungen ist es extrem gefährlich, den Pfad zu begehen, dann ist er nur dem erfahrenen Bergsteiger vorbehalten! Die weiß-roten Markierungen erleichtern die ohnehin einfache Orientierung. Art des Weges: 1 % Klettersteig und 99 % Pfad. Zusatzausrüstung: eventuell Klettersteigset. Einkehr: keine auf der Wanderung. Beste Wanderzeit: Ende Juni bis Anfang Oktober. Variante: Anstatt vom Rifugio di Rosetta zum Rifugio Pradidali (Tour 43) abzusteigen und danach vom Rifugio Pradidali zum Rifugio Treviso (Tour 44) weiter zu marschieren, kann man die nachfolgend beschriebene Variante (Tour 55) gehen. Stattdessen läuft man über ein Steinplateau - 50 Quadratkilometer nacktes Felsgestein - bis dann die Tour 55 in die Tour 44 mündet. Die kombinierte Tour 43 und 44 ergeben aufsummiert: 5:45 Std., 11,2 km, 910 m bergauf und 1730 m bergab. Geht man die Variante, wie in der Tour 55 beschrieben, so ergeben sich 4 Std., 8,5 km, 440 m bergauf und 1460 m bergab. Man spart sich einen Wandertag, verpasst aber die landschaftlich einmalige und außergewöhnliche Route vom Rifugio di Rosetta zum Rifugio Pradidali!

Start

Startpunkt/Abbruch/Einstieg: Das Rifugio di Rosetta ist mit der Seilbahn und zu Fuß erreichbar und befindet sich am Ende der Tour 42. Endpunkt: Das Rifugio Pradidali ist nur zu Fuß erreichbar und befindet sich am Anfang der Wanderung 44.

Wegpunkt 1

Von dem 01 Rifugio di Rosetta (2.581 m) folgen wir dem leicht bergab führenden Pfad in südliche Richtung. Dieser ist auch ausgeschildert zum Passo di Ball und Rifugio Pradidali – Wegnummern AV 2 und 702.

Wegpunkt 2

Nach dem 02 Passo di Val di Roda (2.560 m) beginnt dann ein bestens angelegter und nicht enden wollender Abstieg. Im Zickzack geht es herab in das Valle de Roda.

Wegpunkt 3

Sobald die steilen Felswände links von uns in ein Felsband – teils Schuttband – übergehen, führt der Pfad durch dieses hindurch, nun in östliche Richtung. Wir erreichen einen rechten 03 Abzweiger (2.285 m), den Abstieg mit der Wegnummer 702 nach San Martino di Catrozza. Wir gehen aber geradeaus weiter, nun auf dem Wanderweg 715. Auf einem kleinen Plateau queren wir mit Gras bewachsene Wiesen, bis wir dann einen ca. 200 m langen und mit Stahlseilen gesicherten Wegabschnitt erreichen. Dieser führt größtenteils entlang eines schmalen Felsbands. Der nicht schwindelfreie und trittsichere Wanderer legt nun das Klettersteigset an.

Wegpunkt 4

Hinter diesem leichten Klettersteig folgt noch einmal ein steiler Aufstieg zum 04 Passo di Ball (2.443 m). Rechts vom Pass erhebt sich der 2.744 m hohe und turmartige Felsgipfel Campanile Pradidali. Links vom Pass befindet sich die 2.731 m hohe Cima Pradidali. Wir übersteigen den Pass und folgen weiterhin dem Wanderweg 715, nun durch eine kesselförmige Eintiefung. Bei guter Sicht kann man dann bereits das Rifugio Pradidali ausmachen, umgeben von den wohl schönsten Bergspitzen der Pale di San Martino.

Wegpunkt 5

Noch kurz vor dem 05 Rifugio Pradidali (2.278 m) kommen wir an der Materialseilbahn der Hütte vorbei.